In vielen deutschen Anbaugebieten hat diese Woche die Hauptweinlese begonnen. Das Deutsche Weininstitut (DWI) in Bodenheim teilte mit, die meisten Winzer seien trotz eines arbeitsintensiven Jahres mit vielen Niederschlägen optimistisch.
Der Reifegrad der Trauben unterscheidet sich stark je nach Region, Lage und Rebsorte. „Die Mostgewichte liegen mittlerweile überall auf Qualitätsweinniveau und oftmals schon darüber“, erklärte Ernst Büscher vom DWI. Burgunder-Sorten haben sich besonders in südlichen Gebieten bereits weit entwickelt, während die Rieslingreife meist noch unter dem Niveau der Vorjahre liegt.
Winzer begannen vereinzelt schon in der vergangenen Woche mit der Lese frühreifer Sorten wie Müller-Thurgau und Grauburgunder. Ende August ernteten sie bereits Trauben für die Sektherstellung in gesundem Zustand. Die sehr sonnige Periode von Mitte August bis Anfang September förderte die gute Entwicklung der Trauben.
Deutsches Weininstitut hofft auf ruhiges Herbstwetter
Das durchwachsene Wetter der letzten Tage mit vielen Niederschlägen verlangsamte den Reifeprozess. Viele Betriebe warten daher noch ab. „Wenn sich in den nächsten Wochen ruhiges Herbstwetter einstellt, sind für einen qualitativ sehr guten Jahrgang derzeit noch alle Voraussetzungen gegeben“, sagte Büscher. Ein Wechsel von warmen Tagen und kühlen Nächten wäre ideal für die Aromabildung.
Das Jahr 2024 forderte die Winzer besonders heraus. Die regenreiche erste Jahreshälfte ließ die Reben stark wachsen und erforderte häufigeres Laubschneiden. Einige Betriebe kämpften zudem mit der Pilzkrankheit Falscher Mehltau. Die feuchtwarmen Wetterbedingungen belasteten besonders Öko-Winzer. Im Vergleich zur verkürzten „Turbo-Lese“ 2023 verläuft die diesjährige Hauptweinlese bisher eher verhalten.
