Spirituosenhersteller Berentzen bekommt Konsumflaute zu spüren

Die Berentzen-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2024 ihr operatives Ergebnis um 55 Prozent gesteigert. Der Absatz ging jedoch zurück, berichtet Vorstandschef Oliver Schwegmann (Foto). Berentzen kündigt den Verkauf einer Betriebsstätte in Brandenburg an.

Donnerstag, 01. August 2024, 13:53 Uhr
Bettina Röttig
Artikelbild Berentzen bekommt Konsumflaute zu spüren
Bildquelle: Berentzen

Die Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft hat im ersten Halbjahr 2024 ihre operative Profitabilität deutlich gesteigert. Wie das Unternehmen mitteilte, erhöhte sich das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 55 Prozent auf 5,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg auf 9,4 Millionen Euro.

Die anhaltende Konsumflaute bei Verbrauchern infolge der Inflation und fehlende Vermarktungsinitiativen aufgrund schwieriger Preisverhandlungen mit wichtigen Handelspartnern haben nach Angaben des Herstellers zu rückläufigen Absatzvolumina geführt. Details zum Absatzrückgang nannte das Unternehmen auf Rückfrage nicht. Die Konzernumsatzerlöse mit 88,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil (erstes Halbjahr 2023: 89 Millionen Euro). 

Berentzen führt die Ergebnisverbesserung auf Preiserhöhungen und den Erfolg neuer Produkte wie dem Smoothie Shot zurück. „Unsere Profitabilisierungsstrategie, die wir mit Building Berentzen 2028 konsequent verfolgen, trägt erste Früchte“, kommentiert Vorstandschef Oliver Schwegmann.

Das Unternehmen plant den Verkauf seiner Betriebsstätte in Grüneberg, Brandenburg. Laut Schwegmann ist der Standort seit dem Ukraine-Krieg „sowohl unter Ergebnis- als auch Liquiditätsgesichtspunkten für die gesamte Unternehmensgruppe belastend“. Berentzen steht nach eigenen Angaben in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem strategischen Erwerber, der das Ziel habe, den Geschäftsbetrieb zu übernehmen. An dem Standort in Grüneberg werde der Erwerber neben eigenen Produkten als Lohnfüllpartner der Berentzen-Gruppe auch Produkte der Limonaden-Marke Mio Mio abfüllen.

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Berentzen nun ein Ebit zwischen 9 und 11 Millionen Euro bei einem Umsatz von 185 bis 195 Millionen Euro. Die Prognose wurde damit angehoben. „Wir würden das Geschäftsjahr damit noch deutlich rentabler abschließen“, so Schwegmann.

Die endgültigen Geschäftszahlen werden planmäßig am 14. August 2024 mit dem Konzern-Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht.

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