Neben der gesetzlich verordneten Anhebung des Mindestlohns hätten den 120 aktiven Pfalzmarkt-Erzeugern unter anderem auch die extremen kriegs- und inflationsbedingten Preissteigerungen schlaflose Nächte bereitet. Zum Stichtag am 31. Dezember 2022 lag der Jahresüberschuss bei 1,4 Millionen Euro. 2021 hatte der Jahresüberschuss dank Sondereffekten noch 3 Millionen Euro betragen.
Lässt man die Dienstleistungen in der Konzernbilanz unberücksichtigt, ändert sich das Bild. Der Warenumsatz mit frischem Obst und Gemüse lag im Jahr 2022 bei 155 Millionen Euro und damit deutlich unter dem Vergleichswert von 168 Millionen Euro 2021. Hans-Jörg Friedrich, Vorstand für Organisation und Verwaltung, erläutert: „2021 gab es beim Warenumsatz einen Sondereffekt, der sich aus dem Koch- und Nachfrageboom privater Haushalte während der Corona-Pandemie erklärt. Auch wenn man diesen Einmaleffekt mit in die Überlegungen einbezieht, ist offensichtlich, dass die Erzeugerpreise für saisonales Obst und Gemüse die immensen Kostensteigerungen im Gesamtjahr 2022 nicht vollumfänglich auffangen konnten!“
Was die Anbauplanungen und Kalkulationen für viele Obst- und Gemüsekulturen über das Anbaujahr 2022 erschwerte, war laut Pfalzmarkt die Verunsicherung der Verbraucher. Wie der Verlauf der Spargelsaison exemplarisch zeigte, wurde der Markt für heimisches, saisonales Obst- und Frischgemüse immer wieder von ausländischer Ware geflutet, was den Druck auf die heimischen Erzeuger verschärfte.