Das liege vor allem an den massiven Problemen im Gastgewerbe, wie Vorstand Oliver Schwegmann erklärte. Berentzen spüre, «dass das Gastronomiegeschäft mit Spirituosen und alkoholfreien Getränken fast vollständig zum Erliegen gekommen ist». Die Vermarktung im Einzelhandel werde außerdem heruntergefahren, «um nicht durch eine zusätzlich erhöhte Kundenfrequenz unnötig das Verkaufspersonal sowie die Kunden zu gefährden». Hotels, Cafés und Großhändler bestellten überdies immer weniger Fruchtpressen, die Investitionen nähmen ab.
Zunächst hatte Berentzen für 2020 ein leichtes Umsatzplus auf 167,9 bis 176,7 Millionen Euro erwartet. 2019 konnte die Firma die Erlöse um 3,2 Prozent auf 167,4 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern war mit 9,8 Millionen Euro konstant geblieben und sollte in diesem Jahr eigentlich um bis zu eine Million Euro zulegen.
Diese Aussichten konnte Berentzen nicht aufrechterhalten. Grund sind laut Schwegmann die «nicht einschätzbaren Auswirkungen der aktuellen Coronavirus-Pandemie, auch wenn wir vom Erfolg unserer langfristigen Wachstumsstrategie überzeugt sind». Im Gesamtjahr 2020 könne man die ursprünglichen Ziele nun jedoch «eventuell nicht in voller Höhe erreichen». Die Dividende soll mit 28 Cent je Aktie stabil bleiben.
Berentzen prüft derzeit, dem Gesundheitswesen wegen des Mangels an Desinfektionsmitteln Alkohol-Lieferungen zur Verfügung zu stellen.