Die Logistik solle ab September 2018 ein externer Partner übernehmen, heißt es von der Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH (CCEP DE). Ausgenommen von der Schließung sind die Außendienst-Bereiche Verkauf und Service für technische Geräte wie Kühler und Zapfanlagen. Von den Veränderungen seien 178 von 223 Arbeitsplätzen betroffen. Ziel sei, „so weit wie möglich auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten“ – etwa durch Stellen an anderen Standorten oder durch einvernehmliche Lösungen. Die Gespräche mit den Gewerkschaften sollen in den nächsten Tagen beginnen.
Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeigte sich überrascht von der Entscheidung und sprach von einem herben Schlag für Weimar und Thüringen. Erbrach eine Japan-Reise ab, um Gespräche mit der Betriebsleitung und den Beschäftigten zu führen. Dabei werde er alles tun, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und den Mitarbeitern eine Perspektive zu eröffnen.
Man habe die Schließung „lange und umfassend geprüft, denn wir wissen um die Bedeutung unseres Standortes als Arbeitgeber in der Region“, sagte der zuständige Coca-Cola-Produktionschef Sven Boomgaarden. „Sie ist dennoch notwendig, um unser Geschäft weiter zu vereinfachen, effizienter auszurichten und damit insgesamt zukunftssicher zu machen.“
Coca-Cola begründete die Schließung mit dem gesunkenen Verkauf von PET-Mehrwegflaschen, was zu einer Überproduktion geführt habe. „Nur mit der Abfüllung von Glasflaschen ist der Standort nicht wirtschaftlich zu betreiben.“ Für die Logistik gelte, dass der Einzelhandel verstärkt selbst die Belieferung seiner Filialen übernehme und die Gastronomie auf die Belieferung durch Getränkegroßhändler setze.
Die CCEP DE mit Hauptsitz in Berlin ist für die Abfüllung und den Vertrieb von Coca-Cola-Produkten zuständig. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 8.750 Mitarbeiter und hat 17 Abfüllbetriebe.