Arbeitsmarkt Weniger Vollzeitkräfte im Einzelhandel tätig

Der deutsche Einzelhandel beschäftigt weiterhin mehr als 3,1 Millionen Menschen. Die Gesamtbeschäftigung blieb damit im Vergleich zum Vorjahr stabil. Allerdings sinkt der Anteil der Vollzeitkräfte, während 120.000 Stellen unbesetzt bleiben.

Freitag, 02. Mai 2025, 07:56 Uhr
Manuel Glasfort
Der Einzelhandel in Deutschland ist auf Mitarbeiter angewiesen, doch diese sind aktuell schwer zu finden. Bildquelle: Getty Images

Der Einzelhandel in Deutschland beschäftigt mehr als 3,1 Millionen Menschen. Die Gesamtbeschäftigung in der Branche blieb damit zum Stichtag 30. September 2024 im Vergleich zum Vorjahr stabil. Das teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) zum Tag der Arbeit mit. Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie stieg die Beschäftigung sogar um mehr als 12.000 Stellen.

Zahl unbesetzter Stellen doppelt so hoch wie vor zehn Jahren

Allerdings sinkt der Anteil der Vollzeitkräfte. Im Vorjahresvergleich ging dieser um 0,7 Prozent zurück. Die Unternehmen gleichen dies durch mehr Teilzeitstellen aus. Zudem bleiben etwa 120.000 offene Stellen unbesetzt, weil die Händler kein qualifiziertes Personal finden. Die Zahl der unbesetzten Stellen bleibt damit etwa doppelt so hoch wie noch vor zehn Jahren.

„Der Einzelhandel ist und bleibt ein leistungsstarker Arbeitgeber, der den Menschen attraktive Jobs und Karrieremöglichkeiten in herausfordernden Zeiten auch in ländlichen Regionen verlässlich anbieten kann.“ Das erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. 

Handelsverband fordert längere Kita-Öffnungszeiten

Der Handelsverband fordert von der künftigen Bundesregierung Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Dazu gehört der Ausbau der Kinderbetreuung. Kitas und Ganztagsschulen sollten an allen Werktagen bis 20 Uhr öffnen – auch samstags. Der Verband begrüßt zudem, dass das beschleunigte Anwerben internationaler Fachkräfte geplant ist.

Ferner warnt der Handelsverband vor steigenden Sozialversicherungsbeiträgen. Diese müssten bei maximal 40 Prozent gedeckelt werden. Ein Anheben des Mindestlohns auf 15 Euro lehnt der Verband ab. Dies würde die Inflation anheizen und könnte zu einem massenhaften Abbau von Arbeitsplätzen führen, weil die Händler dann verstärkt in die Automatisierung investieren müssten.

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