2.000 Jobs weniger Depot schließt ein Drittel seiner Filialen

Der Deko-Händler Depot reduziert sein Filialnetz in Deutschland drastisch: Mindestens ein Drittel der Filialen sollen geschlossen und etwa 2.000 Mitarbeiter entlassen werden. Das Unternehmen kämpft mit der Konkurrenz durch Online-Marktplätze und Discounter. 

Dienstag, 15. April 2025, 07:49 Uhr
Thomas Klaus (mit dpa)
Kahlschlag bei Depot: Der Deko-Händler hofft allerdings auf eine Zukunft unter anderen Bedingungen. Bildquelle: Getty Images

Der Deko-Händler Depot schließt mindestens ein Drittel seiner Filialen in Deutschland und entlässt etwa 2.000 Mitarbeiter. Dies teilte der Eigentümer Christian Gries der Deutschen Presse-Agentur mit. In den ersten drei Monaten des Jahres machte das Unternehmen bereits 45 Filialen dicht. Noch im April und im Mai sollen 54 weitere folgen. Möglicherweise steigt diese Zahl noch, da Verhandlungen mit einigen Vermietern andauern.

Kette wird in neu gegründete Gesellschaft überführt

Zwischen 150 und 180 Depot-Filialen sollen laut Gries bestehen bleiben. Von den derzeit 3.300 Beschäftigten verlieren voraussichtlich etwa 2.000 ihren Arbeitsplatz. „Wir können unser Geschäft wieder auf Erfolgskurs bringen – indem wir die Kosten gezielt optimieren und Depot neuen Schwung verleihen. Das ist die einzige Chance zu überleben“, so Gries.

Die Einzelhandelskette mit Sitz in Niedernberg kämpfte bereits seit der Corona-Zeit mit Schwierigkeiten. Im Juli 2024 beantragte Depot Insolvenz in Eigenverwaltung.

Das Unternehmen will die Deko-Kette nun in eine neu gegründete Gesellschaft, die GDC Deutschland, überführen. Neben Gries wird Marco De Benedetti, ehemaliger Deutschlandchef von Tupperware, die Geschäftsführung übernehmen.

Depot plant Neuausrichtung im E-Commerce

Depot steht unter Druck durch die Konkurrenz von Online-Marktplätzen wie Temu und Discountern wie Action. „Günstigere Alternativen im Einzelhandel und Online haben uns den Rang abgelaufen“, räumte Gries ein. Das Unternehmen will nun schneller auf Trends reagieren und den E-Commerce stärken. „Viele Produkte sollen online früher verfügbar sein und direkt aus Asien zum Kunden geschickt werden“, erklärte der Eigentümer.

Neben den Filialen will Depot weiterhin etwa 165 kleine Shops in Märkten von Einzelhändlern wie Rewe und Edeka betreiben. Auch im Ausland schrumpft das Unternehmen: In Österreich reduzierte es das Filialnetz auf 27 Standorte, in der Schweiz schloss es alle Filialen.

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