Die deutschen Exporte sind im Januar 2025 sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahresmonat gesunken. Die Unternehmen lieferten Waren im Wert von 129,2 Milliarden Euro ins Ausland, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent gegenüber Dezember und 0,1 Prozent gegenüber Januar 2024.
„Die deutsche Exportwirtschaft befindet sich im freien Fall“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura. „Nach einem bereits historisch schlechten Jahresstart sinken die Zahlen immer noch weiter. Es fehlt in unserem Sektor völlig an Dynamik und Impulsen.“
Die Einfuhren nach Deutschland stiegen dagegen im Januar auf 113,1 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat und 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie aus den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Bereits das Gesamtjahr 2024 hatten die deutschen Exporteure mit einem Minus von 1,2 Prozent auf 1.556 Milliarden Euro abgeschlossen.
Industrieproduktion wächst um zwei Prozent
Einen Lichtblick gibt es bei der Industrieproduktion. Die Fertigung im verarbeitenden Gewerbe legte im Januar im Vergleich zum Vormonat um 2,0 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt mit. Dies ist der stärkste Produktionsanstieg seit August 2024. Auch der Maschinenbau zeigte sich robust. Die Auslandsbestellungen in der Branche stagnierten im Januar, während die Inlandsaufträge um sechs Prozent unter dem Vorjahresergebnis lagen.
Die aggressive Industriepolitik Chinas und zunehmende Handelskonflikte mit den USA belasten die Exportwirtschaft. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) befürchtet, dass die USA künftig als wichtigster Exportmarkt ausfallen könnten. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts rechnen nur wenige Branchen in den nächsten Monaten mit steigenden Auslandsumsätzen. Zu den optimistischeren Bereichen gehören die Möbel- und Getränkeindustrie sowie die Hersteller von elektrischer Ausrüstung.