Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland kämpft weiterhin mit Lieferengpässen. 75 Prozent der Händler mussten in den vergangenen Jahren mit Produktengpässen bei Lebensmitteln umgehen. Das belegt eine aktuelle Studie des ECC Köln und Grant Thornton.
Die Engpässe treffen die Händler oft unvorbereitet. 38 Prozent der befragten Handelsexperten haben es nach eigenen Angaben mit unerwarteten Produktengpässen zu tun, wie aus der Studie „Krisenfestigkeit im Handel“ hervorgeht. Die Engpässe halten bei 94 Prozent der Fälle nur kurz- bis mittelfristig an, schränken aber die Planbarkeit auf Händlerseite ein.
So reagieren die Händler auf Lieferengpässe
Die Händler haben ihre Strategie angepasst: 87 Prozent planen ihre Beschaffung vorausschauender, 71 Prozent halten größere Lagerbestände von betroffenen Produkten. 62 Prozent bieten mehr lokale und regionale Produkte an. 59 Prozent setzen verstärkt auf Eigenmarken. 83 Prozent der Händler verfolgen ihre Lieferketten lückenlos nach. 60 Prozent führen umfassende Risikobewertungen durch. Kommt es zu Lieferschwierigkeiten, setzen 88 Prozent der Händler darauf, den Kunden Alternativen anzubieten und diese als solche zu kennzeichnen.
Kunden erwarten komplette Produktpalette
80 Prozent der Konsumenten erwarten, dass Händler Lieferengpässe frühzeitig erkennen und Maßnahmen einleiten. „Auch in Krisenzeiten erwarten viele Kunden beim Einkauf auf die komplette Produktpalette zugreifen zu können“, so ECC-Köln-Geschäftsführer Kai Hudetz.
76 Prozent der befragten Händler erkennen laut der Studie die Relevanz einer schnellen und transparenten Information an die Kundschaft über Probleme in der Lieferkette. Diese frühzeitige Kommunikation erreicht den Angaben zufolge aber nur rund 40 Prozent der Konsumenten.