Auch Einzelhandel stark gefährdet Allianz Trade erwartet deutlichen Anstieg der Insolvenzen

Der Kreditversicherer Allianz Trade prognostiziert einen stärkeren Anstieg der globalen Unternehmensinsolvenzen als bisher angenommen. Für Deutschland wird ein Zuwachs von 25 Prozent auf etwa 22.200 Fälle im Jahr 2024 erwartet. Besonders gefährdet sind die Bau-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbranche.

Dienstag, 15. Oktober 2024, 07:41 Uhr
Theresa Kalmer
Artikelbild Allianz Trade erwartet deutlichen Anstieg der Insolvenzen
Besonders die Bau-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbranche ist von den steigenden Insolvenzen betroffen. Bildquelle: Getty Images

Der Kreditversicherer Allianz Trade prognostiziert einen stärkeren Anstieg der globalen Unternehmensinsolvenzen als bisher erwartet. Das Unternehmen rechnet für 2024 mit einem Zuwachs von elf Prozent. Das liegt um zwei Prozentpunkte über der bisherigen Prognose. 

Leichte Entspannung voraussichtlich erst 2026

Für Deutschland hat Allianz Trade seine Vorhersage ebenfalls nach oben korrigiert. Der Kreditversicherer erwartet nun einen Anstieg der Insolvenzen um 25 Prozent auf etwa 22.200 Fälle im Jahr 2024. Dies entspricht einer Erhöhung um vier Prozentpunkte gegenüber der vorherigen Prognose.

Auch für 2025 hat Allianz Trade die Vorhersage leicht angehoben: Trotz eines erwarteten geringen Wirtschaftswachstums in Deutschland rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzen um vier Prozent auf 23.000 Fälle. Erst 2026 soll sich laut Allianz Trade mit einem Rückgang um vier Prozent voraussichtlich eine leichte Entspannung abzeichnen (22.100 Fälle).

„Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche in Europa, insbesondere in Deutschland, macht den hiesigen Unternehmen zu schaffen.“ Das betont Milo Bogaerts, Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Er weist darauf hin, dass deutsche Unternehmen durch ihre stärkere Orientierung auf Wachstumsmärkte außerhalb Europas auch Exportrisiken im Ausland ausgesetzt seien.

Vielfältige Gründe für Insolvenzanstieg

Die Gründe für den erwarteten Anstieg der Insolvenzen sind nach Darstellung von Allianz Trade vielfältig: Unternehmen kämpfen mit einer Kombination aus schleppender Nachfrage, steigenden Löhnen, sinkender Wettbewerbsfähigkeit und fälligen Corona-Krediten. Hinzu kommen eine zunehmend schwierige und oft teurere Refinanzierung sowie eine schlechtere Zahlungsmoral und höhere Ausfallrisiken.

Weltweit rechnet Allianz Trade damit, dass Länder, die mehr als die Hälfte des globalen Bruttoinlandsprodukts ausmachen, im Jahr 2024 einen zweistelligen Anstieg der Insolvenzen verzeichnen werden. Besonders gefährdet sind laut der Studie die Bau-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbranche. Auch die Zahl der Großinsolvenzen hat demnach ein neues Rekordniveau erreicht. Dabei liegt Westeuropa an der Spitze dieses Trends.

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