Auf gesunde Lebensmittel wie zum Beispiel Äpfel und Gurken sollte keine Mehrwertsteuer mehr erhoben werden – das fordert die Verbraucherorganisation Foodwatch und hat deshalb eine neue Kampagne gestartet. Sie begründet das damit, dass es gerade für Menschen mit wenig Geld immer schwieriger werde, sich gesund zu ernähren. Das sei „fatal“. Denn Fehlernährung und Übergewicht seien schon jetzt ein „riesiges gesellschaftliches Problem“.
Kompensation durch höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch
Auch dem Klimaschutz werde geholfen, weil pflanzliche Nahrungsmittel „in der Regel deutlich klimafreundlicher“ seien als tierische Produkte.
Die Foodwatch-Kampagne richtet sich direkt an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), weil dieser eine Blockadehaltung einnehme. Hingegen wolle Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) gerne die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse streichen.
Die fehlenden Steuereinnahmen könnten nach den Vorstellungen von Foodwatch durch ein Anheben der reduzierten Mehrwertsteuer auf Fleisch oder eine Herstellerabgabe auf überzuckerte Getränke kompensiert werden.
Als internationales Positivbeispiel wird Spanien genannt, das die Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel bereits ausgesetzt und erst kürzlich noch einmal bis Ende 2024 reduziert habe.