Die Erzeuger von Weihnachtsbäumen kündigen für die kommende Saison deutliche Preiserhöhungen an. Laut einer Umfrage der branchennahen Marketingagentur Kollaxo unter 19 führenden Weihnachtsbaumbetrieben planen alle Befragten, ihre Produzentenpreise anzuheben. Je nach Größe, Sortierung und Händler sollen die Preise um 5 bis 20 Prozent steigen, teilte Kollaxo mit. Diese Erhöhungen dürften sich auch auf die Endverbraucherpreise auswirken.
Die Baumerzeuger begründen die Preiserhöhungen mit gestiegenen Lohn-, Material- und Transportkosten. Zudem ermöglicht ihnen das aktuelle Marktumfeld bessere Geschäfte, da das Angebot schrumpft. „Ein Rückgang der Angebotsmenge und eine deutliche Preiserhöhung waren insofern programmiert und kommen 2024 zum Tragen“, erklärte Kollaxo-Geschäftsführer Lars Langhans.
Die Entwicklung hat eine Vorgeschichte: Vor etwa zehn Jahren führten hohe Baumpreise zu einer starken Expansion bestehender Betriebe und zum Einstieg neuer Anbieter. Dies resultierte in einem Angebotsüberhang, der die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe zunehmend verschlechterte. Als Folge reduzierten oder gaben viele Erzeuger ihre Anbauflächen auf.
Waldbesitzerverband: Millionen Bäume verkauft
Trotz der angekündigten Preissteigerungen bleibt der Weihnachtsbaum ein beliebtes Produkt. Laut dem Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz werden bundesweit jährlich etwa 20 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Allein in Rheinland-Pfalz verkaufen Forstbetriebe und spezialisierte Produzenten über eine Million Bäume. 90 Prozent der Bäume stammen demnach aus Deutschland, der Rest wird überwiegend aus Dänemark und anderen Nachbarländern importiert.
Die Nordmanntanne dominiert den Markt mit einem Anteil von über 80 Prozent aller verkauften Weihnachtsbäume und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Um die Qualität heimischer Bäume zu garantieren, vergibt der Arbeitskreis Rheinland-Pfälzischer Weihnachtsbaumproduzenten ein Herkunftszeichen. Dieses soll unter anderem kurze Transportwege und Frische der Bäume gewährleisten.