Deloitte hatte von Ende März bis Anfang April 199 Finanzvorstände befragt. Insgesamt schätzen sie ihre Geschäftsaussichten besser ein – allerdings mit sehr großen Branchenunterschieden. Trotz erwarteter Umsatzsteigerungen rechnen die Unternehmen demnach mit stagnierenden Gewinnmargen und planen, Investitionen und Beschäftigung nicht aufzustocken. Am Binnenmarkt orientierte Branchen wie der Immobiliensektor und der Handel „sehen ihre Entwicklung nach einer längeren Zeit des Abschwungs wieder positiver“, sagte Deloitte-Chefvolkswirt Alexander Börsch und verwies auf die zurückgehende Inflation und erwartete Zinssenkungen. Die befragten Dienstleister planten mehr als bisher zu investieren und Personal aufzubauen. „Vor allem die Technologie- und die Logistikbranche wollen neue Mitarbeitende gewinnen.“ Überraschend positiv bewerteten auch die befragten Vorstände in der Chemieindustrie ihre Geschäftsaussichten.
Für die exportorientierte Industrie insgesamt seien die Aussichten allerdings deutlich schlechter. Ein Grund seien schwer abzuschätzende geopolitische Risiken. Das Schlusslicht bilde die Automobilindustrie: Fast zwei Drittel der Befragten sehen hier schlechtere Geschäftsaussichten.