Demnach bestätigte die Münchner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche bei der insolventen Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte dies auf Anfrage, nannte jedoch keine Namen der Beschuldigten. Es sei jedoch zu beachten, dass in Deutschland kein Unternehmensstrafrecht existiert, sondern nur gegen individuelle Personen ermittelt werden könne. Die Ermittler betonen, dass der Sachverhalt umfassend rechtlich geprüft wird, auch im Hinblick auf mögliche andere Straftaten.
Die Anwälte von Benko, widersprechen den Geldwäsche-Anschuldigungen. Florian Ufer, Rechtsanwalt aus München, erklärte: „Die bisherigen Behauptungen und Vorwürfe in den Medien sind haltlos und werden entschieden zurückgewiesen.“
René Benko wurde bis vor kurzem als Multimilliardär eingestuft, jedoch haben eine Reihe von Unternehmen seiner Signa-Gruppe seit Ende Dezember Insolvenz angemeldet. Benkos Firmenimperium umfasst Projekte wie den Elbtower in Hamburg, das KaDeWe in Berlin und die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.
Die Ermittlungen in München sind noch in einem frühen Stadium, jedoch sind auch andere Staatsanwaltschaften in Deutschland mit dem Fall befasst. Die genaue Zuständigkeit und Pressehoheit innerhalb Deutschlands muss noch geklärt werden, sagte die Sprecherin der Münchner Staatsanwaltschaft. „Die Mitteilung der Staatsanwaltschaft kann von uns nicht kommentiert werden“, erklärte dazu Benkos Anwalt Ufer. „Offensichtlich prüft die Behörde richtigerweise selbst noch, ob die vorliegenden Geldwäscheverdachtsanzeigen überhaupt Anlass geben zu weiteren Ermittlungen.“
Die Signa-Gruppe expandierte während der Niedrigzinsphase stark, konnte aber mit steigenden Kreditzinsen und Baukosten ihre Schulden nicht mehr bedienen. Benko hat sich in den letzten Monaten nicht öffentlich zum Niedergang seines Imperiums geäußert.