Laut HDE stehen auch die unterschiedlichen Anforderungen der Netzbetreiber dem Ausbau erneuerbarer Energien auf den Dächern und dem Ausbau von Ladeinfrastruktur auf den Parkflächen des Einzelhandels im Weg. „Die Energiewende droht an Wartezeiten und Verteilnetzen zu scheitern“, warnt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Bis zu 18 Monate könne es dauern, bis ein Netzanschluss stehe. „Immer häufiger verweigern sich Verteilnetzbetreiber sogar einem Netzanschluss komplett und verweisen auf mangelnde Netzkapazitäten“, so Genth weiter.
Der Einzelhandel werde vom Gesetzgeber aufgrund seiner Dach- und Parkflächen zum Ausbau von Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur verpflichtet, scheitere aber wegen der Verzögerungen bei den Verteilnetzbetreibern an einer rechtzeitigen Umsetzung. Das Bearbeiten von Netzanschlussanfragen müsse dringend beschleunigt werden. Außerdem müssten die Regulierungen vor dem Hintergrund dieser massiven Netzanschlussprobleme grundlegend überdacht werden.
Auch in den unterschiedlichen technischen Anschlussbedingungen der ungefähr 900 Verteilnetzbetreiber in Deutschland sieht der HDE eine Hürde für den Ausbau erneuerbarer Energien und den Ausbau von Ladeinfrastruktur. „Von Anlage zu Anlage, von Ladestandort zu Ladestandort andere Vorgaben beachten zu müssen, ist weder effizient noch verhältnismäßig“, meint Genth. Was es brauche, sei eine bundesweite Vereinheitlichung der Anforderungen der Verteilnetzbetreiber: „Das würde die Netzanschlussverfahren deutlich vereinfachen und beschleunigen.“