Boykottaufrufe in den Sozialen Medien wiegen schwer, ungerechtfertigte erst recht. Diese Erfahrung machen zurzeit Edeka, Lidl und Netto Marken-Discount. Angeblich wollen die drei die Zusammenarbeit mit denjenigen Speditionen aufkündigen, die bei den Protestaktionen gegen die Ampel-Koalition ab dem 8. Januar mitgemacht haben. Deshalb tauchen zum Beispiel auf Tiktok, Facebook und Instagram Appelle auf wie: Bei den drei Lebensmittelhändlern solle auf keinen Fall mehr eingekauft werden. Filmaufnahmen zufolge waren auch bei den Protestaktionen Traktoren und Lastwagen mit entsprechenden Losungen unterwegs.
Allerdings: Die Vorwürfe stimmen dem Anschein nach nicht. Netto Marken-Discount und Edeka weisen sie auf LP-Anfrage entschieden zurück. Edeka-Abteilungsleiter Gernot Kasel betont: „Wir legen großen Wert auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern - und dazu gehören auch die Spediteure.“ Lidl äußerte sich bislang zwar nicht offiziell, hat aber nach LP-Informationen den Speditionen ebenfalls nicht mit Kündigung gedroht.