Über drei Jahre lang wurde am neuen Index gearbeitet, der Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte transparent vergleicht. „Die Datenerhebung erfolgte dabei weitgehend automatisiert“, erklärt Christoph Schröder, Senior-Researcher am Institut der deutschen Wirtschaft, der das Projekt federführend begleitet hat. Mittels automatisierter Datenerfassung von diversen frei zugänglichen Internetseiten, dem sogenannten Web-Scraping, sammelten die Forscher große Informationsmengen. Anschließend gewichteten sie die Daten und erstellten einen Regionalpreisindex.
Das höchste Preisniveau in Deutschland hat mit Abstand die Stadt München. Es folgen der Landkreis München und die angrenzenden Landkreise Starnberg (Platz fünf), Fürstenfeldbruck (Platz neun) und Dachau (Platz elf). Generell liegen viele teure Regionen im Süden der Republik: Acht der zehn Städte und Kreise mit den höchsten Preisindizes sind in Bayern und Baden-Württemberg zu finden. Dazu gesellen sich noch Frankfurt am Main und die Hansestadt Hamburg. Insgesamt ist das Preisniveau im Osten 4,3 Prozent niedriger als in den westdeutschen Bundesländern. Dadurch verringert sich die nominale Einkommensdifferenz zwischen Ost und West in der realen Betrachtung. Die unterschiedlichen Preise sorgen somit für gleichwertigere Lebensverhältnisse in Deutschlandsmittel.