Verdi reagiert mit dem Streikaufruf nach eigener Darstellung auch auf die Forderungen des Handelsverbands Deutschlands (HDE) nach einem Spitzengespräch der Sozialpartner auf Bundesebene. Das soll die seit Monaten feststeckenden Verhandlungen voran bringen. Ziel dieses Treffens wäre eine Einigung über ein neues und effektives Verhandlungsformat. Bis dahin sähen die Handelsverbände in weiteren Verhandlungsrunden auf Landesebene keinen Sinn mehr, schildert Verdi.
Verhandelt wird im Handel üblicherweise auf Länderebene in allen 16 Ländern, aufgeteilt für den Groß- und für den Einzelhandel. Diesem Format erteilten die Arbeitgeber mit ihrem Vorschlag zum Spitzengespräch vorerst eine Absage, sagt Verdi-Vertreterin Silke Zimmerer. Doch wer Verhandlungen absage, provoziere Streiks im Weihnachtsgeschäft. Silke Zimmerer spricht von einer „Kampfansage an die Beschäftigten und ihre ehrenamtlichen Tarifkommissionen“.
Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu.