Bundeskartellamt Vertikale Fusionen nehmen zu

Andreas Mundt (Foto), Präsident des Bundeskartellamtes, registriert im LEH auffällig viele vertikale Fusionen. Im Jahresbericht der Behörde werden die jüngsten Fälle (Aldi mit Mineralwasser und die Schwarz Gruppe mit Teigwaren) beschrieben.

Dienstag, 11. Juli 2023, 09:53 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Vertikale Fusionen nehmen zu
Bildquelle: Bundeskartellamt

Diese Entwicklung geschehe in einem bereits hoch konzentrierten Markt, so Mundt, der klar äußert: „Deshalb wird bei uns die Fusionskontrolle immer wichtiger.“ Diese sei das einzige Instrument in der Hand des Kartellamts, das nicht im Nachgang zum Marktgeschehen erfolgt. „Die Fusionskontrolle kann eine missbräuchliche Marktmacht von vorneherein verhindern.“

Klartext sprach der Behördenchef auch in Sachen UTP: „Das Bundeskartellamt wäre und ist auch heute noch fachlich und inhaltlich die richtige Umsetzungsbehörde. Aber die Politik hat das damals anders und sich für die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entschieden.“ Die BLE muss das Kartellamt immer ins Benehmen nehmen, allerdings gibt es bis heute keinen abschließend festgestellten UTP-Verstoß. Der Rückschluss, dass es keine UTP-Probleme gebe, sei jedoch falsch. Probleme bereitet die Politik dem Kartellamt immer wieder, so vor einigen Jahren durch die Ministererlaubnis im Fall Tengelmann/Edeka. „Das macht uns viel Mühe – auch und bis heute“, so Mundt.

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