Da die Kostensteigerungen der vergangenen beiden Jahre zudem noch nicht vollständig weitergegeben worden seien, sei Henkel aktuell dabei die Preise gerade im Konsumgütergeschäft nochmals anzuheben.
Bereits im ersten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz von Januar bis März gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die Absatzmengen waren hingegen sowohl im Konsumgütergeschäft als auch im Industriegeschäft mit Klebstoffen rückläufig. Dennoch sprach Knobel von einem guten Start ins Jahr 2023. Er räumte ein, dass zwar die Verhandlungen mit den großen Handelsketten über die geforderten Preiserhöhungen nicht immer einfach seien, Henkel jedoch nirgendwo von Komplettauslistungen betroffen sei, wie dies bei anderen großen Markenartiklern geschehen sei.
Spekulationen, dass große Markenartikler von der Inflation durch ungerechtfertigte Preiserhöhungen profitierten, wies der Manager zurück. „Wer ist der Gewinner der Inflation? Keiner. Sie ist für die Konsumenten nicht gut. Aber auch für den Handel und die Hersteller ist es eine ausgeprägt schwierige Situation“, betont Knobel. Der vermehrte Zugriff zu Handelsmarken von Konsumenten angesichts knapper Kassen, mache dem Manager nur wenig zu schaffen. Dies sei in Krisenzeiten immer wieder zu beobachten, doch kehre sich die Entwicklung bei einer Normalisierung der Situation auch wieder um.
Zum Ergebnis im ersten Quartal machte das Unternehmen keine Angaben, bekräftigte jedoch seine Jahresprognose und stellte ein organisches Umsatzwachstum von einem bis drei Prozent in Aussicht. Die bereinigte Umsatzrendite sieht Henkel wegen anhaltend hoher Kosten bei zehn bis zwölf Prozent.