So rechnen die Analysten für das noch laufende Jahr 2022 in der mittleren Prognosevariante mit einem Abfallen des Onlineumsatzes um 2,1 Prozent von 102,1 Milliarden Euro (2021) auf 100 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den Onlineumsätzen von 2019, vor der Corona-Sonderkonjunktur, schließe das Onlinehandelsjahr 2022 jedoch voraussichtlich mit mehr als 40 Prozent Umsatzplus, so die Markforscher. Bis 2026 sei bei fortschreitender Trendentwicklung demnach ein Wachstum auf ein Gesamtonlinevolumen von 130 Milliarden Euro möglich.
Dabei zeigt sich in den einzelnen Handelsbranchen eine unterschiedliche Entwicklung. Eine positive Umsatzbilanz im Vergleich zum Vorjahr können hiernach insbesondere die Branchen FMCG (Güter des täglichen Bedarfs) mit bis zu 12 Prozent und Gesundheit/Wellness mit bis zu neun Prozent verzeichnen. Der Blick für die weitere Entwicklung des Onlinehandels sind zum Ende des Jahres 2022 weniger optimistisch als in den Vorjahren. Rahmenfaktoren der Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung wirken sich durch Krieg in Europa, Preissteigerungen und Inflation negativ auf das Konsumverhalten und indirekt auch auf das Onlinekaufverhalten aus. Stärkste Treiberbranche bleibt bis 2026 weiter der Bereich FMCG.
Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH Köln erklärt: „Das Krisenjahr 2022 verleiht dem Onlineboom vor allem aufgrund von Ausgabeverschiebungen einen kleinen Dämpfer. Das wird sich 2023 wohl wieder ändern. Denn fällt die Gesamtkonjunktur wieder positiver aus, wirkt sich das auch auf den Umsatzzuwachs im Onlinehandel aus – in unseren verschiedenen Szenariovarianten rechnen wir bis 2026 mit positiven Zuwachsraten.“
Der „Branchenreport Onlinehandel“ des IFH Köln nimmt den deutschen B2C-E-Commerce-Markt unter die Lupe und stellt eine Vielzahl an Marktzahlen für die strategische Planung zur Verfügung.