Im Juni lag die Inflationsrate noch bei 7,6 Prozent, im Mai bei 7,9 Prozent. „Leicht dämpfend wirkten sich seit Juni 2022 zwei Maßnahmen des Entlastungspakets auf die Gesamtteuerung aus: das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt. Im Juli 2022 wurde zudem die EEG-Umlage abgeschafft“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.
Die Inflationsrate wird trotz der Sondereffekte nach wie vor erheblich vom Anstieg der Preise für alle Energieprodukte infolge der Kriegs- und Krisensituation bestimmt. Hinzu kommen weiterhin Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten sowie deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Dadurch verteuerten sich neben den Energieprodukten auch andere Waren und Dienstleistungen, insbesondere erneut viele Nahrungsmittel. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise laut der Statistikbehörde im Juli 2022 gegenüber Juni 2022 um 0,9 Prozent.
Die Preise für Energieprodukte lagen im Juli 2022 um 35,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach +38,0 Prozent im Juni 2022. Die Preiserhöhung bei Strom betrug binnen Jahresfrist +18,1 Prozent und hat sich vor allem infolge der Abschaffung der EEG-Umlage abgeschwächt (Juni 2022: +22,0 Prozent).
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juli 2022 um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb den fünften Monat in Folge verstärkt. Bei allen Nahrungsmittelgruppen wurden im Juli 2022 Preiserhöhungen beobachtet. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+44,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+24,2 Prozent). Ebenso wurden für andere Nahrungsmittelgruppen Teuerungsraten im zweistelligen Bereich ermittelt, unter anderem für Fleisch und Fleischwaren (+18,3 Prozent).