Convenience Deutlich erweitertes Convenience-Spektrum - Fußläufige Nähe zum Kunden

Vor allem convenient soll der Einkauf künftig sein. Ein Experimentierfeld für Handel, Neu- sowie Quereinsteiger.

Sonntag, 26. Mai 2013 - Sortimente
Dieter Druck
Artikelbild Deutlich erweitertes Convenience-Spektrum - Fußläufige Nähe zum Kunden
Convenience: Der Markt frischt auf (Bildquelle: Shutterstock)
Bildquelle: Hoppen, Shutterstock

Vor allem fußläufige Nähe zum Kunden, in den Alpenländern spricht man von Quartiersläden, frische Produkte und sozialer Austausch werden als Faktoren angeführt für die guten Erfolgsaussichten von Flächen zwischen 400 und 700 qm. Sie seien nicht nur Notnagel und Stätte für Ergänzungskäufe, sondern böten die Möglichkeit, den täglichen Bedarf zu decken.

Das passe zum veränderten Einkaufsverhalten, wo der Vorratskauf zum Wochenende an Bedeutung verliert und der spontanere Einkauf kleinerer Mengen zunimmt.

Hervorgehoben wird zudem die emotionale Komponente, die Beziehung zwischen Kunde und Kaufmann, die in besonderem Maße mit dem „Tante-Emma-Laden“ in Verbindung gebracht wird. Vielleicht spielt hier die allgemeine Idealisierung des Paralleluniversums „Tante-Emma“ eine Rolle bei der Beurteilung.

enn man auf die Größenordnung und die Lokalität fokussiert, ergeben sich eigentlich Idealbedingungen für den Start von Dayli. Wenn er denn kommt, der „moderne Schlecker-Nachfolger und Hoffnungsträger der Nahversorgung“ mit großem Anspruch auf kleiner Fläche. Bislang lässt das Ganze auf sich warten.

Und es wird spannend, ob sich angesichts der Discountdichte und Drogeriemarktexpansion in Deutschland das Format durchsetzen kann, auch wirtschaftlich. Andererseits könnten Nähe, Zeitfaktor, angepasste Öffnungszeiten und eine vermutlich steigende Immobilität bei älteren Mitbürgern sowie eine stärkere regionale Verankerung für Dayli oder andere Nahversorgerkonzepte, zu denen auch Lieferservice und rollende Supermärkte gezählt werden, sprechen. Dann müssten aber auch vielerorts z. B. genossenschaftlich geführte Dorfläden bessere Überlebenschancen als heute üblich haben. Denn hinter der bekundeten Bereitschaft, mehr für conveniente Einkaufsbedingungen ausgeben zu wollen, stecken oftmals Lippenbekenntnisse.

Persönliche Kundenansprache ist kein Alleinstellungsmerkmal kleinerer Flächen oder Dorfläden, jedoch ein Differenzierungspunkt zum Online-Handel. Aber der holt in diesem Punkt auf, wie eine Umfrage des Instituts für Handelsforschung, Köln, jüngst ergeben hat. Ob man ihn nun in Sachen Lebensmittel auf der Rechnung haben muss oder nicht, ist Anlass für fortlaufende Diskussionen. Unbestritten ist, dass sich Einkaufverhalten und Einkaufsstätten in den kommenden Jahren verändern werden. Die Formate, die heute auf dem Prüfstand stehen zeigen es. Das Spektrum wird erweitert.

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