Handelsstreit eskaliert EU wehrt sich gegen chinesische Untersuchung von Milchprodukten

Die Europäische Union (EU) kritisiert scharf, dass China europäische Milchexporte untersucht. Der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis fordert ein sofortiges Ende der Untersuchung. Der Fall landet nun vor der Welthandelsorganisation (WTO).

Dienstag, 24. September 2024, 08:11 Uhr
Thomas Klaus (mit dpa)
Immer schwierigere Handelspartner: China und die Europäische Union liegen über Kreuz. Bildquelle: Getty Images

Die Europäische Union (EU) wehrt sich gegen eine chinesische Untersuchung europäischer Milchprodukte. Darüber informiert der für Handelspolitik zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. China prüft seit etwa einem Monat, ob EU-Subventionen für Milchprodukte mit internationalen Regeln vereinbar sind.

„Die chinesische Untersuchung zu EU-Milchprodukten beruht auf fragwürdigen Behauptungen und unzureichenden Beweisen. Wir werden sie daher weiterhin in allen verfügbaren Gremien energisch anfechten und China auffordern, sie unverzüglich einzustellen.“ So lässt sich Dombrovskis zitieren. Die Welthandelsorganisation (WTO) wird sich nun mit dem Fall befassen.

China untersucht Flüssigmilch und Sahne mit einem Fettgehalt von über zehn Prozent sowie verschiedene Käsesorten aus der EU. Brüssel zufolge exportierte die EU im vergangenen Jahr Milchprodukte im Wert von 1,7 Milliarden Euro nach China. 2022 erreichten die Ausfuhren in dieser Kategorie noch einen Wert von knapp 2,1 Milliarden Euro.

Deutschland sucht Kompromiss bei E-Auto-Zöllen

Beobachter vermuten, dass China mit der Untersuchung auf geplante EU-Strafzölle für E-Autos aus China reagiert. Die EU wirft China vor, den Wettbewerb durch hohe Subventionen für E-Autos zu verzerren. Deutschland sieht die geplanten Zölle kritisch und bemüht sich um eine politische Lösung.

Der Handelsstreit zwischen Brüssel und Peking verschärft sich damit weiter. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, den Wettbewerb durch Subventionen zu verzerren. Die EU plant hohe Ausgleichszölle für chinesische E-Autos, während China nun den europäischen Milchsektor untersucht.

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