Landwirtschaft Getreideernte wieder auf gutem Niveau

Nach drei trockenen Jahren in Folge sind die Landwirte in Deutschland vorsichtig optimistisch. „Die Getreideernte wird rund fünf Prozent über dem Ergebnis von 2020 liegen“, sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, am Mittwoch im brandenburgischen Nauen zum Ernteauftakt.

Donnerstag, 08. Juli 2021 - Hersteller
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Wetterextreme belasteten die Landwirtschaft, sagte Rukwied. Es müssten starke Trockenperioden, aber auch starker Regen mit Hagel, dazu auch Frost verkraftet werden. In Teilen Norddeutschlands habe Hitze Schäden in den Beständen verursacht. Auf 66.000 Hektar seien nach letzten Erhebungen bundesweit durch Hagel große Schäden angerichtet worden.

Nach der Hitze in den vergangenen Wochen habe sich die Lage in vielen Regionen nun entspannt, sagte der Bauernpräsident. Mit dem Regen würden die Grundlagen für die gute Entwicklung der Herbst-Kulturen wie Mais, Rüben und Gemüse gelegt. „Die Bauern haben ein Lächeln im Gesicht“, sagte Rukwied. Jetzt gehe es darum, was auf dem Halm stehe, in guter Qualität einzubringen.

Nach drei trockenen Jahren hoffen die Bauern bundesweit auf eine ordentliche Ernte. In dieser Saison mussten Landwirte bereits mit Trockenheit, hohen Temperaturen und dann wieder viel Regen zurechtkommen. Dennoch werde eine Erntemenge von 45,4 Millionen Tonnen erwartet. Im vergangenen Jahr konnten 43,2 Millionen Tonnen Getreide geerntet werden, von 2015 bis 2019 seien es 45,6 Millionen Tonnen im Schnitt gewesen, erklärte Rukwied.

Eine Möglichkeit, sich den Wetterextremen zu stellen, sei die Risikostreuung, empfiehlt Frank Ewert, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg bei Berlin. „Wenn Landwirte ihre Fruchtfolgen erweitern, werden sie immer auch Fruchtarten haben, die an Extremsituationen besser angepasst sind als andere“, sagte der Agrarwissenschaftler. Das habe man in den Trockenjahren gesehen: Wintergerste sei beispielsweise von den hohen Temperaturen und dem trockenen Oberboden in einigen Regionen weniger beeinflusst als Winterrogen und -weizen.

Bei Wintergerste erwartet der Bauernverband trotz eines Flächenrückgangs um 4 Prozent von 2020 zu 2021 auf 1,2 Millionen Hektar ein um 6 Prozent höheren Ertrag von knapp 9,4 Millionen Tonnen. Bei Winterweizen geht die Prognose von 22,8 Millionen Tonnen aus - 5 Prozent mehr als 2020. „Das Preisniveau ist aber noch nicht so top, wie es sein muss“, sagte Präsident Rukwied. Gut beraten seien die Landwirte gewesen, die bereits vor Erntebeginn zu einem guten Preis ihr Getreide verkauft hätten.

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