Berentzen Schwegmann plant Neuausrichtung

Der seit Juni amtierende Vorstandschef von Berentzen, Oliver Schwegmann (Foto), hat sich eine Neuorganisation des Unternehmens vorgenommen. Der Getränkehersteller hatte im September eine Gewinnwarnung ausgegeben. Künftig will Schwegmann auf Premium-Spirituosen setzen.

Montag, 23. Oktober 2017 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Berentzen

Der Getränkehersteller aus dem Emsland mit knapp 500 Mitarbeitern ist in den 1970er Jahren mit seinem Apfelkorn bekannt geworden. Zum Unternehmen gehört aber auch eine Sparte mit alkoholfreien Getränken, und Berentzen ist zuletzt ins Geschäft mit einem System für frisch gepresste Orangensäfte eingestiegen, das sich an Gastronomie, Hotellerie und den Lebensmitteleinzelhandel wendet.

„Wir sind für ein Unternehmen dieser Größe, was der eines Familienunternehmens entspricht, in der Organisation und Marktbearbeitung viel zu komplex aufgestellt“, betonte Schwegmann. Die Strukturen müssten umgebaut werden. So wolle er etwa die Alkohol- und Softdrinksparten stärker miteinander verbinden und Synergien nutzen.

Wegen der schlechten Orangenernte in Südeuropa und Südafrika und auch wegen des „furchtbaren Sommers“ in Norddeutschland werde der Getränkekonzern die ursprünglich angepeilten Ertragsziele in diesem Jahr nicht erreichen, sagte Schwegmann. „Es waren viele externe Faktoren, die uns das Leben schwer gemacht haben. Aber grundsätzlich stimmt die strategische Ausrichtung.“

Im Bereich Spirituosen setzt Berentzen künftig auch auf handwerklich hergestellten Premium-Korn und hofft, dass Korn – ähnlich wie Wodka oder Gin – zu einem angesagten Szene-Getränk wird. Bei den Softdrinks habe sich die Marke Mio Mio Mate mit Zuwachsraten von 70 Prozent sehr gut entwickelt. „Es ist aber immer noch ein Rohdiamant“, sagte Schwegmann. In allen Segmenten wolle Berentzen in den nächsten Jahren mit neuen Produkten Akzente setzen. Der Spirituosenmarkt stagniere zwar, aber innerhalb dieses Marktes ließe sich durch neue Produkte auch neuer Umsatz erzielen.

Im Spirituosenbereich gibt es tatsächlich einen Trend zu Premiumprodukten, wie die Konsumforscher der GfK bestätigen. Und im Lebensmittelbereich sei eine steigende Nachfrage nach «Superfood» zu beobachten, also Nahrungsmitteln mit Rohstoffen, denen eine besondere Gesundheitsförderung zugesprochen werde, sagte GfK-Experte Wolfgang Adlwarth. Das Geschäft mit frisch gepressten Säften lasse noch überproportionale Wachstumsraten erwarten.

Am Freitag, 27. Oktober, sollen die Zahlen von Berentzen für das dritte Quartal vorgelegt werden.

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