Tarifkonflikt Verdi nimmt Rewe ins Visier

Diese Woche setzt die Gewerkschaft Verdi ihre Streikaktionen fort und stellt dabei Rewe in den Mittelpunkt. Derweil macht der HDE den Weg für freiwillige Vereinbarungen auch tarifgebundener Unternehmen frei. Schwarz-Gruppe nimmt weitere Tariferhöhung vor.

Mittwoch, 06. März 2024 - Handel
Lebensmittel Praxis
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„Gerade Rewe ist als zweitgrößter Lebensmitteleinzelhändler stark in den regionalen Tarifkommissionen der Arbeitgeber vertreten. Aber anstatt dort ihren Einfluss zu nutzen und die Tarifverhandlungen zu einem Abschluss zu bringen, gehören sie mit zu den Konzernen, die an Stelle von Verhandlungen ein Tarifdiktat gesetzt haben. Die Beschäftigten können sich aber keine weiteren Reallohnverluste leisten“, mahnt Silke Zimmer, für den Handel zuständiges Verdi-Bundesvorstandsmitglied. Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde eine Lohnsteigerung von mindestens 2,50 Euro die Stunde für die Beschäftigten im Einzelhandel und eine prozentuale Erhöhung der Gehälter im Groß- und Außenhandel von 13 Prozent beziehungsweise 425 Euro.

Die Tarifträgerverbände innerhalb des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben sich im gemeinsamen Tarifpolitischen Ausschuss darauf verständigt, den tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen in allen Tarifgebieten die Option einzuräumen, auf Basis der aktuellen Tariftabellen eine freiwillige und auf einen späteren Tarifabschluss voll anrechenbare Entgeltanhebung von maximal 10 Prozent für ihre Beschäftigten im Einzelhandel vorzunehmen. Diese Verbandsempfehlung, die sowohl Löhne als auch Gehälter umfasst, kann frühestens mit Beginn des neuen Tarifjahres im Tarifgebiet umgesetzt werden. Auszubildendenvergütungen dürfen ab Beginn des neuen Ausbildungsjahres 2024 entsprechend erhöht werden. Dabei gilt: Sofern die Entgelte im Unternehmen bereits auf Basis der letzten Verbandsempfehlung ab Oktober 2023 angehoben wurden, ist eine Anhebung im Rahmen dieser neuen Verbandsempfehlung dann dort nur in Höhe der Differenz zulässig.

„Wir sind nach nunmehr elf Monaten Tarifkonflikt mit mehr als 60 Verhandlungsrunden bundesweit zu der Auffassung gelangt, dass Verdi leider keinerlei Interesse an einem zeitnahen Abschluss im Einzelhandel hat. Für uns ist das eine bittere Erkenntnis, zumal wir unser Angebot mehrmals nachgebessert hatten“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.

Lidl und Kaufland folgen der Empfehlung der Handelsverbände und zahlen ihren tariflichen Mitarbeitern im Einzelhandel nach eigener Aussage eine weitere freiwillige Erhöhung des Tarifentgelts. Unter Berücksichtigung der bereits im Oktober 2023 vorgenommenen Anhebung in Höhe von 5,3 Prozent für das Tarifjahr 2023 ergebe sich ab dem Tarifjahr 2024 dann insgesamt 10 Prozent.

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