Lebensmittelhersteller Reale Umsatzeinbußen

Ein anhaltend hohes Preisniveau, große wirtschaftspolitische Unsicherheiten und deutlich verschlechterte Standortfaktoren führten im Jahr 2023 zu einem einen realen Umsatzverlust der deutschen Lebensmittelhersteller.

Mittwoch, 17. Januar 2024 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Nordzucker

Nach ersten Schätzungen erzielten die deutschen Lebensmittelhersteller im Jahr 2023 einen Umsatz von 232,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang des preisbereinigten Umsatzes von 0,9 Prozent. Dabei sank der preisbereinigte Umsatz im Ausland um 0,7 Prozent, während dieser im Inland mit minus 1,0 noch etwas deutlicher nachgab. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz sank von 35,8 Prozent im Jahre 2022 auf 35,0 Prozent im Jahre 2023.

Dazu erklärt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff: „Die Branche stagniert. Wir haben uns zwar als krisenresistent gezeigt, aber ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Herausforderungen durch Krisen und eine übermotivierte Politik zehren an der Substanz.“

Ein dauerhaft hohes Kostenniveau, neue zusätzliche politische Regularien und eine geringe wirtschaftspolitische Planungssicherheit forderten die Branche 2023 im besonderem Maße heraus. Dementsprechend bewerten die Lebensmittelhersteller die Entwicklung des Standortes Deutschlands äußerst kritisch. Eine aktuelle Umfrage der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) unter 160 Unternehmen zeigt, dass die Attraktivität von Deutschland als Wirtschaftsstandort rapide abnimmt. Nur 3 Prozent gaben an, dass sich für ihr Unternehmen der Standort Deutschland in den letzten fünf Jahren verbessert hat. Für 83 Prozent haben sich die Standortfaktoren leicht oder sogar deutlich verschlechtert.

Diese Entwicklung hat spürbare Auswirkungen auf die Investitionspläne der Unternehmen: Nur 10 Prozent wollen ihre Investitionen in Deutschland erhöhen, während 43 Prozent sie reduzieren und 6 Prozent ihre Investitionen am Standort Deutschland ganz einstellen wollen. Bei den Auslandsinvestitionen geben sich die Befragten der Ernährungsindustrie wiederum deutlich optimistischer: 35 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen im Ausland in den nächsten zwei bis drei Jahren zu steigern. So fokussieren sich die Lebensmittelhersteller in Deutschland weniger auf Kapazitätserweiterungen und mehr auf Rationalisierungen sowie Umstrukturierungen – ein klares Zeichen für den Rückgang am Standort.

Trotz dieser Herausforderungen erkennen die Unternehmen die Relevanz der Energiewende an und sind bereit, durch vermehrte Investitionen in diesem Bereich ihren Beitrag zu leisten. Laut BVE-Umfrage wollen knapp 43 Prozent der Befragten ihre Investitionen in den nächsten zwei bis drei Jahren im Bereich “Transformation der Energieversorgung“ erhöhen. Beim Umweltschutz wollen 34 Prozent ihre Investitionen erhöhen und nur 15 Prozent reduzieren oder einstellen.

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