55 Prozent der Befragten würden demnach so eine Entscheidung befürworten und 30 Prozent ablehnen, teilte das Umfrageunternehmen Yougov in Köln mit. Der Rest der 3.316 Befragten machte hierzu keine Angaben. Bei Frauen (58 Prozent) war der Zustimmungswert höher als bei Männern (52 Prozent).
Bei Flugobst geht es zum Beispiel um bestimmte Kiwis, Litschis, Mangos oder Ananas, die per Flieger aus Lateinamerika oder Afrika nach Deutschland gebracht werden. Auch Spargel wird mitunter geflogen, damit Konsumenten ihn nicht nur saisonal kaufen können. Andere Transportarten, über die das Gros der in Deutschland verkäuflichen Obst- und Gemüsemengen befördert werden, sind Containerschiffe und - in Europa - Lastwagen.
Aus Sicht des Handelsexperten Martin Fassnacht von der WHU - Otto Beisheim School of Management sind solche Umfragen allerdings mit Vorsicht zu genießen. „Solche Befragungen messe ich relativ wenig Bedeutung bei, weil es um sozial erwünschte Antworten geht.“ Nach Einschätzung von Fassnacht gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) entscheiden sich viele Befragte für die vermeintlich richtige Antwort - in diesem Fall „Ja zu mehr Klimaschutz“, handelten im Alltag aber anders.
Yougov hatte nach eigenen Angaben in Deutschland am 27. September 3.316 Menschen befragt, die mindestens 18 Jahre alt und repräsentativ sind für die inländische Bevölkerung. Die Frage lautete: „Würden Sie es befürworten oder ablehnen, wenn Supermärkte und Discounter in Deutschland auf den Verkauf von Flugobst und Gemüse, also Frischwaren per Flugzeug, verzichten würden, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren?“