Edeka Markus Mosa bleibt Anwalt der Verbraucher

In einem vor allem preisgetriebenen Marktumfeld blickt der Edeka-Verbund (im Bild Vorstands-Chef Markus Mosa) auf stabile Wachstumswerte. Die rund 3.500 selbstständigen Kaufleute der Genossenschaft steigerten ihre Umsätze auf insgesamt 36,5 Milliarden Euro (plus 1,8 Milliarden Euro).

Dienstag, 25. April 2023 - Handel
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Markus Mosa bleibt Anwalt der Verbraucher
Bildquelle: Edeka

Auf einer ungewöhnlichen langen Jahrespressekonferenz zeigte sich der Edeka-Vorstandsvorsitzende Marcus Mosa weiterhin kämpferisch als Anwalt der Verbraucher. Die Edeka werde auch künftig nur dann Preiserhöhungen der Lieferanten akzeptieren, wenn diese tatsächlich nachvollziehbar seien. Schließlich kenne die Edeka durch das Eigenmarkengeschäft und die eigenen Produktionsbetriebe die Entwicklung der Kosten sehr gut. „In Zeiten einer hohen Inflation ist es unsere oberste Priorität, die privaten Haushalte zu entlasten. Daher haben wir trotz steigender Kosten in erheblichem Maß investiert, um die Verkaufspreise für Lebensmittel möglichst stabil zu halten – auch zu Lasten unserer eigenen Handelsmarge und unserer Ergebnisse“, so Markus Mosa. 1,5 Milliarden Euro an Preissteigerungen habe sei Team „wegverhandelt“, betonte der Vorstandschef in Hamburg. Um die Sicht der Edeka zu untermauern, zeigte er Charts mit Ergebnisentwicklungen großer Industrieunternehmen. Während der Edeka-Verbund beim Ergebnis auf rund 250 Millionen Euro verzichtet habe, seien die Gewinne der FMCG-Riesen zum Teil deutlich angewachsen. Die Edeka stecke weiterhin Geld in attraktive Preise und baue aus diesem Grund auch die erfolgreiche Kooperation mit der Migros weiter aus.

Derzeit hat Edeka nach Aussagen von Mosa die Belieferung von vier weiteren Markenherstellern gestoppt – darunter Mondelez und Meica -, um die Preisverhandlungen zu beschleunigen. Dieser Stopp zeigt sich in den Regalen nicht, da die Lagerbestände noch hoch sind. Indes schwelt die Auseinandersetzung mit Procter & Gamble weiter. Möglich, dass es Pampers wie dem Mars-Riegel geht und demnächst ein weiterer Markenartikel durch vergleichbare Produkte im Edeka-Regal ausgetauscht wird. Indes verzeichnet Mosa auch erste Lichtblicke, die ihn zuversichtlich ins weitere Geschäftsjahr blicken lassen: Die Markentreue der Verbraucher lässt nach, wohl auch deshalb möchten mehr und mehr Hersteller mit der Edeka ins Aktionsgeschäft gehen. Edeka setze auch weiterhin auf ein breites Markenangebot – allerdings nicht um jeden Preis.

Ein Blick auf die Zahlen: Besonders stark entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr Netto Marken-Discount mit einem Umsatzplus von 1,1 Milliarden Euro auf 15,8 Mrd. Euro. Die Gesamterlöse im Edeka-Verbund stiegen auf 66,2 Milliarden Euro (plus 3,5 Milliarden Euro). Insbesondere die Eigenmarken von Edeka und Netto wurden 2022 massiv nachgefragt – auch dank ihrer starken Entwicklung konnten die Lieferausfälle der Markenindustrie kompensiert und das Preisniveau stabilisiert werden. „Wir bleiben auch 2023 der Anwalt der Verbraucherinnen und Verbraucher und wir fordern die Markenindustrie auf, die Inflation nicht weiter künstlich in die Höhe zu treiben“, so Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeka Zentrale Stiftung & Co. KG.

Der Edeka-Verbund stützte 2022 nicht nur die Verbraucherpreise, sondern investierte auch massiv in seine Handelsinfrastruktur: Insgesamt rund 2,3 Mrd. Euro flossen in die Expansion mit energieeffizienten Supermärkten, in attraktive Flächenkonzepte wie das auf Bio-Lebensmittel spezialisierte Format Naturkind, in digitale Einkaufserlebnisse sowie in die eigenen Produktionsbetriebe und Logistik-Strukturen. Für das laufende Geschäftsjahr investiert der Verbund weiterhin in die moderne Infrastruktur und plant Investitionen von 3,2 Mrd. Euro.

Inflationsgetrieben entwickelten sich die Lebensmittelpreise zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor des zurückliegenden Geschäftsjahres. „Wir sind mit unseren Sortimenten preislich absolut wettbewerbsfähig. Auch in diesem Jahr werden wir unser Preisprofil weiter schärfen. Unsere nationalen und regionalen Eigenmarkenprogramme sind wichtige Bausteine dafür“, so Markus Mosa. Im Jahr 2022 sei die Nachfrage nach Eigenmarkenartikeln, beispielsweise von Gut & Günstig, Edeka oder Edeka Bio, rasant nach oben gegangen. Die Edeka-Marken seien vergleichbaren Markenartikeln in puncto Qualität, Innovationskraft und Preis häufig überlegen, betonte Mosa.

Mit insgesamt 233 neuen Einzelhandelsstandorten drückten Edeka (133 neue Super- und Verbrauchermärkte) und Netto Marken-Discount (100 neue Filialen) in Sachen Flächenexpansion im Jahresverlauf weiter aufs Tempo. Die Gesamtverkaufsfläche wuchs spartenübergreifend auf 12,0 Mio. Quadratmeter an. Parallel zu den Neueröffnungen spielen auch die Erweiterung bestehender Einzelhandelsstandorte sowie deren energetische und ladenbauliche Modernisierung zentrale Rollen bei der Flächenentwicklung.

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