Ursprünglich hatte Edeka sogar bis zu 72 Filialen vom Real-Eigentümer SCP übernehmen wollen. An 21 Standorten scheiterten die Pläne des Handelsriesen jedoch an wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Kartellamtes. "Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können. Diese Auswahlmöglichkeit erzeugt Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorgt so für bessere Preise, Auswahl und Qualität", begründete Kartellamtspräsident Andreas Mundt die Haltung der Wettbewerbshüter. "Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde."
Sorgen machte dem Bundeskartellamt außerdem die durch die Übernahmen weiter wachsende Einkaufsmacht des Handelsriesen. Die bedingte Freigabe sei nur deshalb möglich gewesen, weil sich SCP verpflichtet habe, Real-Standorte mit einem Absatzvolumen von rund 430 Millionen Euro an mittelständische Lebensmittelhändler zu veräußern, betonte Mundt. Damit blieben alternative Absatzwege für die Hersteller
erhalten.
Der russische Finanzinvestor SCP hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette Real mit ihren rund 270 Märkten im vergangenen Jahr von der Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen.
SCP begrüßte die Entscheidung des Bundeskartellamtes. Sie stelle einen "weiteren Meilenstein im Verkaufsprozess" dar.
Bereits im Dezember hatte der Großflächen-Discounter Kaufland von den Wettbewerbshütern grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten erhalten. Ursprünglich hatte Kaufland sogar 101 Filialen übernehmen wollen. Doch setzten auch hier Bedenken des Kartellamts den Übernahmeplänen Grenzen. Die Supermarktkette Globus bekam die Freigabe für den Erwerb von bis zu 24 Real-Standorten.
Real 51 Standorte gehen an Edeka
Das Bundeskartellamt hat Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka grünes Licht für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen gegeben. Allerdings müssen an sechs Standorten wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermietet oder eigene Standorte vorher geschlossen werden, wie die Behörde mitteilte.
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