Migros Räumt auf mit fremden Siegeln

Das Schweizer Handelsunternehmen Migros unternimmt etwas gegen die Label-Flut auf den Produktverpackungen und initiiert den sogenannten M-Check. Das ist quasi ein Sammellabel, welches verschiedene Nachhaltigkeitsstandards auf einen Blick zusammenfassen will.

Dienstag, 14. August 2018 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Da viele Konsumenten die zahlreichen verschiedenen Nachhaltigkeitslabels nicht kennen, soll ihnen der M-Check künftig Orientierung bieten. Die wichtigsten Nachhaltigkeitsleistungen eines Produkts werden mittels Labels, Symbolen und kurzen Texten auf dem Etikett erläutert. Beispielsweise steht künftig bei M-Check-Produkten neben dem MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei der Hinweis „Verantwortungsvoller Wildfang“ zur Erklärung. Der M-Check bündelt rund 15 bis 20 Labels und Zertifizierungen, die bisher einzeln auf die Produkte gedruckt wurden, darunter außer MSC auch Fairtrade, FSC und ASC. Einige, wie UTZ, Eco und Ökotex, werden ganz von den Produkten der Migros verschwinden.

Die unter M-Check aufgeführten Nachhaltigkeitsleistungen betreffen unter anderem den Anbau, die Lieferkette und die Verpackung. Alle Zertifizierungen und strengen Richtlinien der bisherigen Standards bleiben bestehen. Zudem werden die von der Migros definierten Bedingungen von unabhängigen Stellen kontrolliert, so das Unternehmen.

Die Umstellung der Produkte werde aufgrund des großen Sortiments „einige Zeit“ beanspruchen, teilten die Schweizer mit. Produkte der Linien Migros-Bio, Alnatura und Terra-Suisse sollen vorerst ohne M-Check daherkommen. Die ersten M-Check-Produkte stehen seit dem 7. August in den Märkten.

Auf wenig Gegenliebe stößt das neue Migros-Label bei der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS). Geschäftsführerin Sara Stalder: „Grundsätzlich stehen wir dieser Initiative kritisch bis sehr kritisch gegenüber.“ Man bewertet den Alleingang der Migros als wenig zielführend im Kampf gegen die Label-Flut, und es sei ungewiss, ob damit die Situation für die Verbraucher klarer werde. Die SKS befürchtet eher das Gegenteil. Migros bestimme eigenmächtig, was nachhaltig ist beziehungsweise was nicht und gaukele damit Transparenz vor. Diese sieht auch die Umweltorganisation WWF so.

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