Das sogenannte Mercosur-Abkommen soll vor allem den Export von Industriegütern und Lebensmitteln steigern, könnte aber den Schutz der Verbraucher schwächen, so ein Medienbericht. Das gehe aus hunderten Seiten Verhandlungstexten hervor, die erstmals einen Einblick in die geheim geführten Gespräche erlaubten. Die EU soll demnach den Export südamerikanischer Lebensmittelhersteller akzeptieren, ohne diese vorher zu begutachten. Stattdessen gebe es Garantien des Herkunftslandes. Erst im Frühjahr
2017 war in Brasilien ein Skandal um verdorbenes Fleisch aufgeflogen, das auch zum Export bestimmt war, wie es heißt. „Vor dem Hintergrund, dass der größte Fleischproduzent Brasiliens noch dieses Jahr verdorbenes Fleisch exportieren wollte, erscheint die Lockerung der Verbraucherschutzstandards im Mercosur-Vertrag wie ein Hohn», kritisierte Friedrich Ostendorff, Agrarexperte der Grünen im Bundestag in einem Interview.