Galeria-Chef Olivier van den Bossche bezeichnete den Insolvenzantrag als einen „Befreiungsschlag“. Er betonte, dass Galeria unter den Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur leide. Die Insolvenzen der Signa-Gruppe, zu der GKK gehört, hätten das Geschäft massiv beeinträchtigt und die Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt. Die Vorgeschichte dieser erneuten Insolvenz liege in der Schieflage des Mutterkonzerns Signa.
In den vergangenen Wochen meldeten mehrere Unternehmen der Handels- und Immobiliengruppe von René Benko Insolvenz an. GKK, als Teil der Signa Retail Selection AG, sieht sich nun mit Unsicherheiten über Millionen-Zahlungen von Signa konfrontiert. Es ist unklar, ob die zugesagten 200 Millionen Euro zur Sanierung von Signa tatsächlich fließen werden. Die letzte Rettung von Galeria erfolgte erst Ende 2022 in einem Schutzschirmverfahren, das im März 2023 von der Gläubigerversammlung zugestimmt wurde. Signa hatte damals die 200 Millionen Euro für die Sanierung zugesagt.
Galeria Karstadt Kaufhof sucht nun nach einem neuen Eigentümer, während die Zukunft von 90 Warenhäusern und mehr als 15.000 Beschäftigten ungewiss ist. Nach der letzten Insolvenz musste das Unternehmen etwa 40 Filialen schließen, und weitere Schließungen stehen bevor. Von Insolvenz betroffen sind nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Gläubiger, die bereits in den vorherigen Insolvenzverfahren auf Milliardenforderungen verzichtet hatten. Die deutsche Regierung unterstützte Galeria in den Jahren 2021 und 2022 mit insgesamt 680 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds.