Ecocare-Award Die Spannung steigt - Seite 2

Erstmals verleihen die LEBENSMITTEL PRAXIS und das Fachmessetrio InterMopro/InterCool/InterMeat den ECOCARE-Award, den internationalen Nachhaltigkeitspreis. Zuvor müssen die Nominierten noch einmal durchs Feuer.

Mittwoch, 15. September 2010 - Sortimente
Bettina Röttig
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Überzeugend: Terra Activ erlangte nach einem Jahr eine Markenbekanntheit von ca. 70 Prozent. (Kategorie Produkt)

Experten-Jury

Dr. Daniela Büchel, Leitung Strategie / Konzernmarketing der Rewe Group
Axel Kölle, ZNU - Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung, Uni Witten/Herdecke
Uwe Bergmann, Leiter Sustainability/CSR Management der Henkel AG & Co. KGaA
Marion Sollbach, Leitung der Abteilung Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Metro Group
Hans-Günter Trockels, Geschäftsführer Kuchenmeister GmbH

DM-Drogerie markt

Alverde Naturkosmetik
Unter der Eigenmarke Alverde vertreibt die dm-drogerie markt GmbH seit 1989 zertifizierte Naturkosmetik. Die Körperpflege- und Kosmetik-Produkte beinhalten bevorzugt natürliche bzw. vegane Rohstoffe aus Bio-Anbau, ohne Mineralöle und Tierversuche. Durch die Konzentration auf lokale Produktion und Rohstoff-Herkunft werden Transporte reduziert und Arbeitsplätze in Deutschland erhalten. Auch bei der Verpackung wird Wert gelegt auf Nachhaltigkeit. So wurden die Material-Stärken von Tuben, Flaschen, Verschlüssen und Kartonagen so reduziert, dass Material eingespart wurde, die Stabilität aber erhalten bleibt. Bei einem Großteil der Produkte wird auf Beipackzettel verzichtet. Zudem werden FSC-zertifizierte Kartons verwendet mit 50 Prozent Recycling-Anteil. Im Segment Naturkosmetik ist die Marke Alverde nach Angaben des Unternehmens mit großem Abstand Marktführer.
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Pionierarbeit: Die Marke Alverde hat den Markt für Naturkosmetik in Deutschland mit geprägt.


Fish & More

Followfish
Nachhaltigkeit ist bei Followfish nicht Teil des Markenkonzepts, sondern Kern der Marke. Seit Februar 2008 vertreibt Fish & More unter Followfish ausschließlich Fischprodukte und Meeresfrüchte aus Bio-Aquakultur sowie MSC-zertifizierten Wildfisch. Als weltweit erste Fischmarke erfüllt Followfish mit 100 Prozent der Produkte die nachhaltigen Kriterien des WWF. Mit dem innovativen Online-Tracking-System (Code auf der Packung) kann jeder Kunde sein Fischprodukt bis zum Fang zurückverfolgen. Der aktive und bewusste Verzicht – beispielsweise auf Produkte, die aus Kostengründen zur Verarbeitung in Billiglohnländer gefahren werden – ist laut Unternehmen Teil der Markenstrategie. Fish & More hat nach eigenen Angaben einige nachhaltige MSC-Produkte im deutschen Markt eingeführt. Beispiele hierfür: MSC pazifischer Kabeljau, MSC Nordseescholle und MSC Thunfisch.
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Ganzheitliches Konzept: Nachhaltigkeit wird bei Followfish gelebt.


Henkel

Terra Activ
Mit Terra Activ ist der Düsseldorfer Henkel Konzern im Jahr 2008 in das Segment „Grüne Reiniger“ eingestiegen. Die Herausforderung: Produkte mit einem größtmöglichen Anteil an Inhaltsstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln, deren Leistungsniveau vergleichbar mit dem herkömmlicher Produkte ist. Während im Marktdurchschnitt der Anteil von nachwachsenden Rohstoffen an den waschaktiven Substanzen (Tensiden) bei 20 Prozent liegt, beträgt er bei den Terra Activ Waschmitteln ca. 60 Prozent, bei den Reiniger-Produkten mehr als 70 Prozent. Henkel hat für die Produkte von Terra Activ Zertifikate für nachhaltiges Palmkernöl gekauft. So ist sichergestellt, dass für die zur Herstellung der Tenside in jedem einzelnen Terra Activ Produkt eingesetzte Menge an Palmkernöl eine entsprechende Menge an nachhaltigem Palmkernöl produziert und in den Markt gebracht wurde.
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Überzeugend: Terra Activ erlangte nach einem Jahr eine Markenbekanntheit von ca. 70 Prozent.


Frieslandcampina

Landliebe traditionelle Fütterung
Im Mai 2006 startete FrieslandCampina das Projekt „Landliebe traditionelle Fütterung“ - Teil eines ganzheitlichen Konzeptes, das mehrere Schritte in der Wertschöpfungskette umfasst – praktisch von der Weide bis ins Kühlregal. Die Landliebe-Bauern füttern ihre Kühe ausschließlich mit traditionellen Futterpflanzen wie Gras, Mais und Raps aus eigenem Anbau oder von ausgewählten Lieferanten. Auf diese Weise wird auf Futtermittel-Importe aus Übersee und damit auch auf genmanipuliertes Soja verzichtet. Ausreichend Auslauf, intensive Pflege und ein Wohlfühl-Programm sorgen für das Wohlergehen der Kühe. Für die Teilnahme an dem Projekt erhalten die Bauern einen Aufschlag von 1 Cent pro kg Milch. Im Oktober 2008 wurden mit Landliebe Frischmilch und Landliebe H-Milch die ersten Produkte mit traditioneller Fütterung ohne Gentechnik im Handel eingeführt.
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Zeichen setzen: Seit 2008 ist das Landliebe-Sortiment offiziell „Gentechnik frei“.


Rewe group

Rewe Green Building
„Konzept Zukunft“ lautet der Beiname des Rewe Green Building, das Anfang November 2009 in Berlin-Rudow als Pilotmarkt einer neuen Supermarktgeneration eröffnet wurde. Der nachhaltige Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von 1.830 qm wird CO2-neutral betrieben. Neben energieeffizienter Tageslichtarchitektur und nachhaltigen Baumaterialien kommen auch Kälte- und Klimaanlagen mit natürlichem Kältemittel (CO2) zum Einsatz. Zudem werden modernste Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, Geothermieanlagen zur Raumheizung und Klimatisierung und Regenwasser zur Fußbodenreinigung und Bewässerung genutzt. Unterm Strich benötigt das Green Building so nur 50 Prozent des Primärenergiebedarfs eines konventionellen Supermarktes. 40 Prozent des Primärenergiebedarfs werden bereits am Standort selbst erzeugt. Der Restbedarf wird über Grünstrom abgedeckt.
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Beispielhaft: Mit dem Green Building hat die Rewe Group gezeigt, wie die Zukunft aussehen kann.


Unilever

Ben & Jerry's Fairtrade
Von der Milch über die Eier bis hin zum Zucker, Nüssen oder Kuchenstücken – Ben & Jerry's stellt sich seiner Verantwortung gegenüber Produzenten, Lieferanten und den Tieren. So hat Ben & Jerry's beispielsweise das nachhaltige Molkereiprogramm „Caring Dairy“ entwickelt, das in Europa gemeinsam mit Beemster-Cono-Kaasmakers umgesetzt wird. Wo immer es möglich ist, werden für Ben-&-Jerry's-Eis fair gehandelte Zutaten verwendet. 2005 kam mit Vanilla Fairtrade das nach Angaben von Unilever weltweit erste Fairtrade-Eis auf den Markt. Aktuell tragen bereits fünf Sorten der Kultmarke das Fairtrade-Siegel, bis Ende 2011 soll das gesamte Sortiment zertifiziert sein.
Weiteres Engagement in Sachen Nachhaltigkeit: Seit 2007 sind alle in Europa produzierten Sorten klimaneutral. Die Verpackung besteht zu 90 Prozent aus Papier, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
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Weiterentwicklung: Bis Ende 2011 werden alle Eissorten auf Fairtrade umgestellt sein.


Ihr Bäcker Schüren

Energiekonzept 2010
Der Betrieb einer Backstube bedarf eines sehr hohen Energieeinsatzes. So wird zum einen beim Backvorgang mit hohen Temperaturen gearbeitet, zum anderen wird Energie zur Kühlung bei der gezielten Steuerung des Reifungsvorgangs eingesetzt. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen Ihr Bäcker Schüren aus Hilden (bei Düsseldorf) eine Anlage zur Wärmeerzeugung durch rückgeführtes Altbrot und Biomasse entwickelt, die seit Dezember 2009 im Praxisbetrieb läuft. Die thermische Altbrotnutzung ist dabei in ein energetisches Gesamtkonzept integriert. Weitere Maßnahmen: Abwärmenutzung der Schwadenabgänge und Verwendung von Wasser als Rückkühlmedium in Verbindung mit der Nutzung von Erdwärmetauschern. Das Ergebnis: Die Kühlkapazität wurde verdoppelt und der Energieverbrauch um 60 Prozent gesenkt. Die CO2-Emissionen wurden bereits um 91 Prozent reduziert.
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Klares Ziel von Inhaber Roland Schüren ist eine autarke CO2-Neutralität.


Teutoburger ölmühle

Nachhaltige Kernöl-Produktion
Die Teutoburger Ölmühle produziert seit Januar 2002 in einem patentierten und laut Unternehmen weltweit einzigartigen Verfahren hochwertige kaltgepresste Raps-Kernöle aus geschälter Saat. Die Rohware stammt zu 100 Prozent aus kontrolliert ökologischem Vertragsanbau. Sämtliche Nebenprodukte aus der Speiseölherstellung werden wertschöpfend vermarktet, so dass zu entsorgende Abfallprodukte praktisch nicht anfallen. Die abgetrennten Schalen dienen als regenerative Energieträger für die energetische Eigenversorgung der Produktionsanlage. Im Rahmen einer Mehrfachnutzung wird die Rapssaat, über die Gewinnung der Speiseöle hinaus, zur Herstellung von Biobrennstoffen, thermischer und elektrischer Energie und proteinreichem Futtermittel verwendet. So ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft entstanden, die Umweltschutz und Produktqualität in ein Gesamtkonzept integriert.
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Kreislauf: Die Rapssaat wird mehrfach genutzt, u.a. zur Herstellung thermischer Energie.


Wiesenhof

Geflügelöl SP-Power
Im September 2005 entstand in Zusammenarbeit von Wiesenhof und der Tochter GePro Geflügel-Protein Vertriebsgesellschaft die Idee, raffiniertes Geflügelöl als Biokraftstoff für Dieselfahrzeuge zu verwenden. Die Ziele: Die Optimierung des bestehenden Kreislaufs in der industriellen Verarbeitung von Geflügel, eine verbesserte Ausnutzung der Rohstoffe sowie die weitestgehende Vermeidung von Abfällen und Abgasen. Das Geflügelöl wird aus tagesfrischen Geflügelfetten gewonnen, die bisher zum Teil als kostenpflichtig zu entsorgendes Nebenprodukt bei der Geflügelschlachtung in den Hähnchen-, Puten- und Entenschlachthöfen der Wiesenhof-Gruppe entstehen. Voraussetzung für die Nutzung ist eine geringfügige technische Umbaumaßnahme an dem jeweiligen Fahrzeug. Mittlerweile schöpfen mehr als 600 Lkw der PHW-Gruppe und mehrerer Kooperationspartner ihre Kraft aus SP-Power.
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Gut genutzt: Aus Geflügelfetten macht Wiesenhof Kraftstoff für die eigene Lkw-Flotte.

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