Süßwaren Soweit alles stabil

Die Süßwaren erweisen sich im 1. Halbjahr über alles gesehen als Umsatzgarant im LEH. Wachstumssieger sind die salzigen Snacks.

Dienstag, 14. September 2010 - Sortimente
Dieter Druck

Das Süßwarengeschäft hat in der Gesamtsicht die „heiße Phase“ offensichtlich ohne größere Abschmelzungen überstanden. Im ersten Halbjahr 2010 wuchs der Markt für Jahresartikel nach den Erhebungen von Nielsen um 0,9 Prozent auf rund 5,29 Mrd. Euro. Dem steht ein Mengenplus von 2,4 Prozent gegenüber. Diese Relation ist Indiz für preisgetriebene Aktionen. Von diesem leichten Wachstum profitieren wieder einmal die harten Discounter am stärksten. Bei Aldi, Lidl und Norma wuchsen die Umsätze überproportional um 5,8 Prozent. Diese Entwicklung involviert alle Segmente, am ausgeprägtesten ist das Wachstum bei Snacks und Schokolade.

Dagegen blickten die so genannten kooperierenden Discounter (Netto, Penny etc.) mit minus 3,5 Prozent in die Röhre. Auch bei den Drogeriemärkten, die über die letzten Jahre mit konstantem Umsatzzuwachs überzeugten, gehen die Werte ins Minus (2 Prozent). Die Wachstumsphase scheint erst einmal vorbei zu sein. Nach wie vor keine Erholungstendenzen zeigt der Bereich Impuls/Tankstellen. Hier lagen die Süßwarenumsätze um 4,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Verbrauchermärkte und große Supermärkte partizipieren dagegen mit Wachstumsraten zwischen 1,2 und 1,9 Prozent an der allgemeinen Marktentwicklung. Eindeutige Gewinner in der Halbjahresbilanz sind die salzigen Snacks mit einem wertmäßigen Plus von 4,5 Prozent und einem Absatzanstieg in vergleichbarer Höhe. Der Juni hebt sich mit plus 13,1 Prozent deutlich ab. Diagnose: WM-Effekt und damit zusammenhängend ein „flächendeckendes Aktionsgeschäft“. Die Fußballweltmeisterschaft stimulierte Um- und Absatz in nahezu allen Snack-Segmenten. Eine Ausnahme bilden in der Halbjahressicht aber Salzstangen, Knabbermischungen und Cracker.

Mehr zu schaffen machte der heiße Juni den Schokoladenwaren. Hier fehlten zum Vorjahresmonat 9,3 Prozent des Umsatzes. Pralinen und Tafelschokolade litten deutlich, während die Riegel noch glimpflich davon kamen. Insgesamt zeigt sich aber über die ersten sechs Monate ein stabile Marktsituation. Bei den 100-g-Tafeln lagen die Umsätze mit minus 4,5 Prozent deutlich unter der Vergleichsmarke bei nur leichtem Absatzrückgang. Auch das ein Zeichen für ein verstärktes Aktionsgeschäft. Ins Auge sticht das Plus von nahezu 10 Prozent bei den Tafelschokoladen über 100 g, was zu einen großen Teil verstärkten Discount-Aktivitäten zuzuschreiben ist.

Ein leichtes Minus ist bei Umsätzen mit Zuckerwaren aufgelaufen. Negativer Ausreißer sind die Lutscher mit 17 Prozent unter Vorjahr. Hier scheint das Zwischenhoch sich zu verabschieden. Auf der anderen Seite fällt das Segment Kaugummi positiv auf, was im wesentlich getrieben wird von Wrigley's Erfolgen mit dem Lifestyle-Kaugummi 5Gums.

Recht stabil präsentiert sich der Süßgebäck-Markt mit nahezu identischem Umsatz- und Absatzplus (0,6 bzw. 0,5 Prozent). Hier fällt der Butterkeks mit einem Plus von 11,7 Prozent auf, während sein schokolierter Bruder um mehr als 12 Prozent absackt. Aber die Hochsaison für die Süßgebäcke kommt ja noch.

{tab=Diagramm, Stabile Lage}
Süßwaren-Umsätze nach Warengruppen in Mio. Euro, 1. Halbjahr 2010 (LEH, inklusive Discount, Impuls + DM), in Klammer: Veränderungen gegenüber Vorjahr in Prozent.)

{tab=Diagramm, Discountlastig}
Süßwaren-Umsätze nach Vertriebsschienen in Mio. Euro, 1. Halbjahr 2010; in Klammern: Veränderungen gegenüber Vorjahr in Prozent}

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