Startups Edeka Foodstarter kündigt einseitig Rahmenvereinbarung

Die Plattform Edeka Foodstarter (Screenshot) streicht künftig den bisher übernommenen Service der Zahlungsabwicklung und kündigt die Rahmenvereinbarungen. Mit dieser Nachricht überraschen die Genossen angeschlossene Startups und Händler.

Mittwoch, 22. November 2023, 14:22 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Edeka Foodstarter kündigt einseitig Rahmenvereinbarung

„Ein Produkt im Edeka-Regal zu platzieren ist gar nicht so leicht. (…) Wir listen dein Produkt unterhalb des Foodstarter Streckenlieferanten auf unserer Plattform, wo es von über 4.000 Kaufleuten mit wenigen Klicks direkt in über 3.700 Märkte bestellt werden kann. Dabei übernimmt Foodstarter die Bestell-  und Rechnungsabwicklung sodass du dich auf's Durchstarten konzentrieren kannst.“ Mit diesem Versprechen wirbt Edeka auf seiner Plattform Foodstarter um Startups.

Nun kündigt der Konzern die zentrale Dienstleistung. „Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 werden wir unsere bisherige Funktion für Streckenlieferanten einstellen, bei der wir die Rolle des Kaufvertragspartners und Rechnungsadressaten wahrnahmen“, informiert Foodstarter in einer Mail, die LPcompact vorliegt. Der Schritt sei Teil der strategischen Neuausrichtung und werde notwendig, um den Service „auf die Bedürfnisse unserer Startups und Kaufleute besser abzustimmen“, so die Erklärung. Startups sollen für Bestellungen ab diesem Datum die Rechnungen an die jeweiligen belieferten Kaufleute richten. Die Umstellung bringe mit sich, dass auch die bestehende Rahmenvereinbarung gekündigt werden müsse, heißt es weiter.

Die Foodstarter Plattform bleibe bestehen und damit auch die Möglichkeiten, Produkte direkt über diese zu verkaufen.

Die Änderung bedeute für viele Startups „faktisch das Aus bei der Edeka, weil das Rechnungswesen so kompliziert wird“, so die Befürchtung eines betroffenen Jungunternehmens, das nicht genannt werden möchte. „Bei Direktrechnungen ist es ein Riesen Problem, dass oft Rechnungen beim Händler liegen bleiben - wahrscheinlich unbewusst - und dann erst auf die dritte Mahnung gezahlt wird.“ Es könne gut sein, dass Edeka nicht mehr als Kunde für Startups in Frage komme und wegbreche, weil die Verwaltungskosten zu hoch würden.

„Im Mittel sehe ich nicht die Gefahr, dass sich für Startups Nachteile ergeben. In Teilen werden Rechnungen vielleicht auch schneller bezahlt. Konzernstrukturen verlangsamen häufig“, so die Einschätzung eines anderen Startups.

LPcompact hat zusätzlich mit verschiedenen Edeka-Händlern gesprochen, die noch nichts von der den geplanten Veränderungen wussten. Solange die Foodstarter Plattform als solche bestehen bleibe und Startups ihre Produkte weiter darüber verkaufen können, sehen diese aus Händlersicht kein großes Problem. Auf ein paar Überweisungen mehr komme es dann nicht an. Anders wäre es, wenn die Zahlungsabwicklung mit den Startups als Freiraumlieferanten erfolgen würde. Das wäre mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. 

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