Heimtierbedarf Rohstoffe und Verpackungen verteuern sich

Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) blickt mit Sorge auf die steigenden Kosten für Roh- und Zusatzstoffe, Verpackungen und Logistik. Die Situation sei in dieser Form bisher einmalig, beobachtet IVH-Geschäftsführerin Dr. Katrin Langner.

Dienstag, 18. Januar 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Durch Corona bedingte Verwerfungen in den weltweiten Logistikketten seien seit Anfang 2021 die Kosten stetig gestiegen, so der IVH in einer Pressemitteilung. „Die Situation ist sehr ernst“, warnt Geschäftsführerin Langner. So driften nicht nur bei pflanzlichen und tierischen Rohstoffen, sondern auch bei Zusatstoffen Angebot und Nachfrage auseinander. Kostentreiber sind unter anderem zurückgehende Ernterträge in vielen Regionen Europas. Die Kostensteigerungen liegen durchweg im zweistelligen Bereich, bei einzelnen Rohmaterialien sogar über 30 Prozent.

Der Heimtierbedarf beobachtet weiterhin erhebliche Kostensteigerungen bei Verpackungen aller Art. Dafür ist aus Sicht des IVH nicht zuletzt die „exorbitant“ erhöhte Kartonage im wachsenden Onlinehandel verantwortlich: Infolge kommt es zu Preiserhöhungen von 30 bis 50 Prozent. Auch das knappe Holz führt zu mitunter doppelt so teuren Euro-Paletten, die jedoch dringend benötigt werden. Seit November 2020 sind weiterhin die Kunststoffpreise um fast 85 Prozent gestiegen. Schließlich sind Blechdosen und Deckel innerhalb kurzer Zeit um bis zu 60 Prozent teurer geworden. Der IVH betont: Die Preise sind nicht kurzfristigen Schwankungen unterworfen, sondern dauerhaft angestiegen.

Schließlich machen dem Heimtierbedarf knappe Containerkapazitäten zu schaffen: Die Preise haben sich nach IVH-Informationen seit Anfang 2021 mehr als verdreifacht. Ebenso werden Straßentransporte im Inland und in Europa teurer, bedingt durch mangelndes Equipment vor allem bei Kühltrailern und Sattelzugmaschinen. Auch der verringerte Laderaum im Zuge der Pandemie und die stark gestiegenen Gaspreise samt Einführung der CO2-Besteuerung tragen ihren Teil zur angespannten Lage bei.

„Der geschilderte Anstieg der Kosten hat nachhaltige Folgen für die Unternehmen“, unterstreicht IVH-Geschäftsführerin Langner. Viele Unternehmen müssten ihre Abgabepreise neu kalkulieren: Allein könnten sie die steigenden Kosten nicht auffangen, da die Finanzreserven durch die Corona-Krise insgesamt stark angegriffen worden sind. „Es ist daher sehr schwer vorstellbar, dass sich die aufgezeigten wirtschaftlichen Veränderungen und Verwerfungen am Ende nicht auch auf die Verbraucherpreise auswirken werden.“ An die Politik gerichtet appelliert Langner, sich bei ihrer künftigen Steuer- und Umweltpolitik an der aktuellen Umstände bewusst zu sein.

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