Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) etwa kommt in einer aktuellen Studie zum Ergebnis, der Internethandel mit Konsumgütern von Frische-Produkten bis zu Drogeriewaren trete in Deutschland trotz steigender Investitionen der Händler „mehr oder weniger auf der Stelle“. Nach jüngsten Zahlen des E-Commerce-Branchenverbandes bevh lagen die Umsätze im Internethandel mit Lebensmitteln im ersten Quartal 2018 immerhin um gut 16 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Wachstum ist bescheiden, vergleicht man es mit den Raten in anderen Branchen in einer ähnlichen Phase des einsetzenden Online-Handels. Und insgesamt liegt der Online-Anteil am Gesamtumsatz mit Konsumgütern des täglichen Bedarfs nach wie vor deutlich unter zwei Prozent. Auch der E-Commerce-Experte Kai Hudetz vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) hat inzwischen Zweifel, ob sich der Online-Lebensmittelhandel noch zum Massenmarkt entwickeln wird. Möglicherweise sei das Angebot doch nur für spezielle Zielgruppen interessant.
Auch im Lebensmittelhandel sei Ernüchterung zu beobachten, sagt Hudetz. „Viele haben einen Gang zurückgeschaltet, was den Ausbau ihrer Internet-Aktivitäten angeht.“ Amazon selbst legt bisher ein eher geruhsames Tempo vor. So ist Amazon Fresh auch ein Jahr nach dem Start nur in Berlin, Hamburg und München am Start.
Beim deutschen Branchenvorreiter Rewe stagniert ferner die Zahl der von seinem Lieferservice abgedeckten Regionen seit geraumer Zeit bei 75. Und Edeka beschränkt sich mit dem Lieferdienst Bringmeister nach wie vor auf Berlin und München. Frischen Wind bringt vor allem der niederländische Online-Supermarkt Picnic in den Markt, der mit festen Zeitfenstern und kostenloser Zustellung erste Gemeinden im Rheinland beliefert.