Westfleisch „Es ist eigentlich ein Skandal“

Westfleisch sieht sich als Teil einer Wertschöpfungskette, der es an politischer Zugkraft fehlt. Gern würde man das in Berlin diskutieren, es öffnet aber niemand die Tür. Ein Interview mit Michael Schulze Kalthoff und Hubert Kelliger.

Donnerstag, 06. April 2023 - Fleisch
Jens Hertling und Markus Wörmann

Können Sie bitte kurz die Geschäftszahlen für 2022 kommentieren?
Michael Schulze Kalthoff: Wir blicken auf ein ordentliches Jahr 2022 zurück. Zum einen profitierten wir von unserer guten Marktposition, zum anderen konnten wir unsere Profitabilität auch dank umfangreicher Maßnahmen zur Kostensenkung deutlich steigern. Der Umsatz stieg bei einem rückläufigen Absatz preisbedingt um 17 Prozent auf 3 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss liegt nach vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen bei 26 Millionen Euro.

Was sind die größten Probleme für Westfleisch durch die heutige Krise?
Michael Schulze Kalthoff:
Es sind vor allem die politischen Rahmenbedingungen. Das gibt Probleme in der gesamten Wertschöpfungskette. Eine Kette können Sie nur ziehen, nicht schieben. Und eine eindeutige Zugkraft fehlt aktuell.

Welches ist der politische Rahmen, der Sie konkret betrifft? Was würden Sie sich da wünschen?
Michael Schulze Kalthoff:
Der Wunschzettel ist nicht kurz (lacht). Wir würden uns zunächst wünschen, dass die Politik überhaupt mit Vertretern unserer Branche spricht. Es ist eigentlich ein Skandal, dass im ersten Jahr der neuen Regierung kein einziger konventioneller Verband einen Termin im Landwirtschaftsministerium bekommen hat. Hier besteht eine große Lücke. Es existiert dringender Gesprächsbedarf, damit wir auch unsere Sicht der Dinge einbringen können.

Welche weiteren Wünsche haben Sie?
Michael Schulze Kalthoff:
Das geplante Tierhaltungskennzeichnungsgesetz von Cem Özdemir ist für uns einer der größten Kritikpunkte. Die Haltungskennzeichnung des BMEL allein wird die Landwirte nicht dazu bewegen, ihre Haltung umzustellen. Zumal die Ampel-Koalition in Berlin wichtige Entscheidungen gerade für die Landwirtschaft auf die lange Bank schiebt. Die angedachte Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung ist unzureichend, die notwendigen Änderungen im Baurecht sind überhaupt noch nicht in Sicht. Den Landwirten fehlt jede Planungssicherheit. Dabei sind die Tierhalter zum Ausbau einer zukunftsfähigen Nutztierhaltung und Fleischversorgung längst bereit.

Was genau stört Sie an dem geplanten Gesetz?
Hubert Kelliger:
Der Vorschlag von Cem Özdemir geht in die falsche Richtung. Denn zum einen lässt die geplante staatliche Haltungskennzeichnung die Weiterverarbeitung, den Außer-Haus-Verkauf und die Gastronomie außen vor. Zum anderen ist die Kennzeichnung zunächst nur für Mastschweine gedacht, die Ferkel fehlen. In dieser Hinsicht sind wir heute mit der freiwilligen Kennzeichnung der Haltungsform für alle Gattungen schon sehr viel weiter.

Wie sieht es mit der Finanzierung aus?
Hubert Kelliger:
Für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in den nächsten vier Jahren ist die vorgesehene 1 Milliarde Euro nicht ausreichend. Damit können die Landwirte weder planen noch investieren. Es gibt viele junge Landwirte, die auf ein politisches Signal warten, um zu erfahren, wie sie endlich anfangen können, den Betrieb umzustellen.

Wie denken Sie über den Borchert Plan?
Hubert Kelliger:
Der Borchert-Plan wäre sicher praktikabel – würde er denn umgesetzt. Die darin ermittelten vier Milliarden Euro pro Jahr könnten den Umbau der Tierhaltung in Deutschland sicherstellen. Wir alle bekämen so in den nächsten Jahren eine Form der Tierhaltung mit den international höchsten Tierwohlstandards, mit hoher Effizienz, bei gleichzeitiger Akzeptanz in der Bevölkerung.

Wie beurteilen Sie Auslandsmärkte, insbesondere China?
Michael Schulze Kalthoff:
Der attraktive chinesische Markt fällt wegen der Afrikanischen Schweinepest leider noch aus. Die Politik verhandelt zwar, aber leider nicht so intensiv, wie wir uns das wünschen würden. Gerade durch die Produkte, die wir nicht mehr nach China verkaufen können, fehlen den deutschen Mästern etwa 20 Euro am Schwein. Hochgerechnet auf ein Jahr ergibt das einen Betrag von rund 1 Milliarde Euro. Der geht der deutschen Landwirtschaft schlicht verloren.

Was ist Ihre Meinung zum Thema Energiekosten?
Hubert Kelliger:
Die steigenden Energiekosten sind eine Herausforderung, die fast ausnahmslos alle Branchen betrifft und die unsere Wirtschaft nicht allein bewältigen kann. Das ist für uns mit sehr hohen Kosten verbunden. Hier sind wir auf die gleiche Unterstützung angewiesen wie andere Branchen.

Cem Özdemir schlägt ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel vor. Ist das auch bei konventionellem Fleisch zu befürchten?
Hubert Kelliger:
Einer möglichen Debatte um ein Werbeverbot sehen wir gelassen entgegen.

Rechnen sie mit einem anhaltenden Kostendruck in einem nach wie vor instabilen Marktumfeld?
Hubert Kelliger:
Sozusagen. Wir haben historisch hohe Preise bei Schwein und Rind. Wir sind mit hohen Energie- und Personalkosten konfrontiert. Das wird uns noch eine Weile begleiten. Und es kann an Schärfe noch zunehmen.

Die großen Schlachtunternehmen passen sich dem Markt an: Danish Crown schließt eine Schlachtstätte - Müller Fleisch und Vion bauen regionale Lieferketten aus. Wie reagiert Westfleisch?
Michael Schulze Kalthoff:
Wir haben schon sehr früh damit begonnen, unsere Hausaufgaben zu machen. Seit Jahren investieren wir gezielt in zahlreiche Modernisierungs- und Baumaßnahmen in unseren Fleischcentern und Veredelungsbetrieben. Viele Projekte sind fortgeführt beziehungsweise eingeleitet worden, um die Standorte zukunftssicher und international noch wettbewerbsfähiger aufzustellen.

Das heißt?
Michael Schulze Kalthoff:
Wir haben Prozesse gestrafft, Kosten optimiert, Schichtmodelle verbessert. Und wir arbeiten weiterhin unternehmensweit an vielen Stellschrauben, um unsere Organisation zu stärken. Dadurch werden wir weitere Synergien heben. Die maximale Flexibilität für die Lieferfähigkeit und die Wünsche des LEH stehen dabei ganz oben auf der Agenda.

Welche Fakten wurden hier geschaffen?
Michael Schulze Kalthoff:
Im Mai 2021 haben wir die Schlachtung und Zerlegung von Großvieh und Kälbern von Hamm an das Standorttandem Lübbecke/Bakum verlagert, das heute zu den führenden Rindfleischbetrieben Europas zählt. Als letztes Fleischcenter haben wir dann Hamm zu einem Monobetrieb umgebaut. Dort werden jetzt nur noch Schweine geschlachtet und zerlegt. Anfang Oktober 2021 haben wir die Schweineschlachtung in Gelsenkirchen eingestellt - die dortige Schlachtkapazität übernehmen seitdem die Schwesterbetriebe in Coesfeld, Hamm und Oer-Erkenschwick mit. Der Neubau des Ausgleichskühlhauses und der Sozialräume in Coesfeld wurde pünktlich und planmäßig zum Jahreswechsel 2021/2022 fertiggestellt.

Werden Sie nach Gelsenkirchen weitere Standorte schließen?
Michael Schulze Kalthoff:
Das ist nicht geplant.

Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft der Schweinehaltung?
Hubert Kelliger:
Nein. Es gibt eine Diskussion über die Zukunft des Schweinefleisches. Aber die Nachfrage ist da. Wir haben in den vergangenen Jahren erlebt, dass der Schweinefleischkonsum zurückgeht. Seit der Einkommensverlust bei den Verbrauchern angekommen ist, spüren wir, dass die verarbeitende Industrie vermehrt Preiseinstiegsprodukte anbietet. Man darf nicht vergessen: Schweinefleisch ist ein preiswertes und dabei gleichzeitig hochwertiges Protein im Supermarkt. Das ist ein echtes Pfund. Nach den Zahlen der GfK hat die Nachfrage nach Schweinefleisch im letzten Quartal und in den ersten Monaten in diesem Jahr zugenommen. Der Handel forciert aktuell den Absatz nach Schweinefleisch und fährt viele Aktionen mit Schweinefleisch. Die Nachfrage nach dem Produkt „Schwein“ wird nach unserer Einschätzung auch künftig relativ stabil bleiben.

Sind denn im Moment genügend Schweine im Markt erhältlich?
Michael Schulze Kalthoff:
Für unser Unternehmen - ja. Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir eine Genossenschaft sind. Aktuell haben wir so viele Verträge mit Landwirten wie nie zuvor. Zudem ist die Zahl der Tierhalter in unserer Region Nordwestdeutschland relativ stabil. Es ist zwar auch hier ein Rückgang zu verzeichnen, aber er ist nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Regionen Deutschlands. Wir würden uns aber wünschen, dass es eine Perspektive für die Landwirte gibt. Was hilft uns die Stabilität – die Landwirte brauchen eine Zukunft!

Stichwort Mitarbeiter: Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. Wie bekommen Sie das in Griff?
Hubert Kelliger:
Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern ist für alle Unternehmen eine große Herausforderung, das ist bei uns nicht anders. Aber auch dieses Thema gehen wir proaktiv an. Im Juni 2020 legten wir ein ‚10-Punkte-Zukunftsprogramm‘ auf, das in Teilen natürlich auch unsere Beschäftigten betrifft. So sind seit dem 1. Januar 2021 alle rund 7.300 Mitarbeiter direkt bei Westfleisch angestellt. Darüber hinaus bieten wir denjenigen, die dies wünschen, eine Unterkunft und die Möglichkeit, von und zur Arbeitsstelle gefahren zu werden.

Sie sind also selbst Vermieter geworden?
Hubert Kelliger:
Ja. Das damit verbundene Wohnraummanagement übernimmt unsere konzerneigene Dienstleistungsgesellschaft ‚WE-Service‘. Ende 2021 hatte Westfleisch rund 600 Wohnungen für all diejenigen angemietet, die wir auf der Suche nach Wohnraum unterstützen konnten.

Wie werden die ausländischen Mitarbeiter integriert?
Hubert Kelliger:
Unsere Integrationsbeauftragten sorgen gemeinsam mit sogenannten „Kümmerern“ an allen Standorten dafür, dass auch zugezogene Mitarbeiter in die Gemeinschaft vor Ort integriert werden können. Kümmerer sind Beschäftigte verschiedenster Nationalitäten aus unseren Fleischcentern, die für integrative und betreuende Sonderaufgaben teilweise sogar freigestellt werden. Nicht jeder neue Mitarbeiter will solche Unterstützung - auch das ist eine Erkennts. Aber die allermeisten sind sehr dankbar für diese Starthilfe.

Letztes Jahr gab es auf sieben Höfen Ihrer Vertragsbauern schlimme Bilder. Was halten Sie davon?
Michael Schulte Kalthoff:
Die Bilder stellen für uns eine absolute Grenzüberschreitung dar.

Wie haben Sie reagiert?
Michael Schulze Kalthoff:
Wir haben uns mit den Aufnahmen professionell auseinandergesetzt. Wir haben analysiert, diskutiert, vieles in Frage gestellt und Konsequenzen gezogen. Und wir haben gemeinsam mit Wissenschaftlern und Veterinären als Learning daraus ein verbindliches Maßnahmenpaket für mehr Aufmerksamkeit für das einzelne Tier in den Ställen entwickelt - die ‚Westfleisch-Offensive Tiergesundheit‘.

Was sind das für konkrete Schritte in der Offensive „Tiergesundheit“?
Michael Schulze Kalthoff:
'Bewerten, beraten, verbessern‘ bringt es auf den Punkt. Ziel ist es, dass wir mit unserer Westfleisch-Offensive ‚Tiergesundheit‘ landwirtschaftliche Betriebe künftig besser präventiv beraten, sensibilisieren und noch stärker unterstützen. Im Zentrum stehen dabei sechs Punkte: Verbindliche Vorgaben für die Zusammenarbeit von Hoftierärzten und Landwirten, ein engerer Austausch mit amtlichen Veterinären, eine feinere Datenanalyse nach tierwohlrelevanten Aspekten, der verstärkte Einsatz künstlicher Intelligenz, strengere Maßnahmen und Konsequenzen sowie die Installation eines Ombudsmanns als ständigen Ansprechpartner.

Wie wollen Sie die Offensive durchsetzen?
Michael Schulze Kalthoff:
Wir haben mit 90 Prozent unserer Schweinemäster einen detaillierten Vertrag. In Zukunft wollen wir darin auch die Anzahl der Besuche durch den Tierarzt regeln. Wir wünschen uns da eine höhere Frequenz und eine sorgfältige Dokumentation.

Wollen Sie auch andere Fleischbetriebe für Ihr Programm gewinnen?
Michael Schulze Kalthoff:
Die Branche wird das sicher aufmerksam beobachten. Westfleisch ist aufgrund seiner engen Verbindungen zur Landwirtschaft das einzige Unternehmen unter den großen Fleischvermarktern, das in der Lage ist, ein solches Konzept schnell und effektiv umzusetzen. Wir sind da gerne Pionier. Gut für Image und Produkte wäre aber natürlich, wenn alle mit dabei sind.

Werden die Tierwohl-Programme weiter ausgebaut?
Hubert Kelliger:
Wir haben heute schon einen großen Anteil. 75 Prozent aller Tiere sind im Tierwohlprogramm, das heißt mindestens Haltungsstufe 2. Zum Vergleich: bundesweit liegt diese Quote bei gerade einmal 50 Prozent. Zusätzlich fahren wir mit langjährigen Handelspartnern zahlreiche Sonderprogramme – oft angereichert mit Zusatzoptionen wie einem besonderen Regionalitätsbezug. Als Genossenschaft ist das einer unserer Big-Points. Und zudem sind diese Nischenprogramme extrem wertvolle Imagebringer für das Schweinefleisch generell.

Wie geht es mit der branchenübergreifenden „Initiative Tierwohl“ (ITW) weiter?
Hubert Kelliger:
Die Erfolgsgeschichte der Initiative Tierwohl soll, sie muss fortgeschrieben werden. Um dies zu erreichen, muss aber auch die ITW selbst noch aktiver werden, z. B. bei der Einbeziehung des Außer-Haus-Verzehrs. Als Teilnehmer und Initiatoren sind wir auch hier weiter im Dialog. Mit der ITW ist viel Vertrauen auf Verbraucherseite geschaffen worden, das Erreichte sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Das heißt?
Hubert Kelliger:
Wir sollten alle unbedingt dafür kämpfen, die ITW zu halten. Alles andere wäre fatal!

Hat Tierwohl in diesen Zeiten noch eine Chance?
Hubert Kelliger:
Im Moment sehen wir eine Umorientierung des Verbrauchers Richtung Preiseinstieg. Ein Infragestellen der Tierwohlprogramme der Stufe 3 oder 4 ist das nicht. Auch sie werden natürlich weitergeführt. Das Thema Tierwohl ist ständig präsent. Es gibt auch kaum eine Fleischverpackung oder eine Fleischtheke, in der nicht das ITW-Logo oder ein Hinweis auf die Haltungsform zu finden ist.

Wie wichtig ist für Sie Fairness in der Kette?
Michael Schulte Kalthoff:
Unser Geschäft basiert seit über 90 Jahren auf Fairness und Partnerschaft - mit dem deutschen Handel genauso, wie mit der Landwirtschaft. Das ist Teil unserer DNA. Anders können wir uns ‚Geschäft‘ nicht vorstellen, das hätte keine Zukunft.

Sollten Rabattschlachten des Handels in Zukunft außen vor bleiben?
Hubert Kelliger:
Jedes Produkt wird doch beworben. Und Rabatte gibt es auf Autos, Urlaubsreisen, Bügeleisen. Das ist nun mal das Kerngeschäft des Handels. Auch die Landwirtschaft muss weiter für das Produkt „Fleisch“ werben. Ohne Werbung geht es nicht. Für den Handel gehören Fleisch und Wurst nach wie vor zu den wichtigsten Produktgruppen. Und im Wettbewerb ist der Preis immer ein Argument.

Wird das Kerngeschäft von Westfleisch immer im Fleischbereich bzw. im Wurstbereich bleiben?
Michael Schulze Kalthoff:
Unsere Aufgabe als Genossenschaft ist das Verarbeiten und Vermarkten der Tiere unserer Mitglieder und Eigentümer. Aber natürlich beschäftigen wir uns auch mit anderen Ernährungsformen. Mit unseren Produkten decken wir die gesamte Breite des Marktes ab. Wir schlachten und zerlegen, wir produzieren SB-Ware, Wurstwaren und Convenience – und eine Menge davon übrigens in Bio-Qualität. Alle Geschäftsfelder werden immer wieder neu bewertet.

Wie denken Sie über Veggie?
Hubert Kelliger:
Veggie? Können wir. Wir haben entsprechende Produkte wie Patties und Hack und bieten sie meist im Umfeld mit laufenden Listungen an. Schließlich steckt die gleiche Logistik dahinter. Wir produzieren und liefern über eine Tochtergesellschaft.

Werden Sie In Vitro investieren?
Hubert Kelliger:
Wir beobachten jeden Markt aufmerksam.

Wie sehen Sie sich mit Ihren Produkten auf dem Markt positioniert?
Michael Schulze Kalthoff:
Mit 98 Prozent unseres Geschäfts sind wir ein klassischer Handelsmarkenhersteller – und in dieser Rolle fühlen wir uns sehr wohl.

Wie steht Westfleisch zum Thema Convenience?
Hubert Kelliger:
Das ist ein wachsendes Segment. Vor allem durch die Pandemie hatten wir hier ein starkes Wachstum. Wir bieten hier ein breites Sortiment an. Unsere Tochterfirma produziert unter anderem Produkte für den Grill und Gemüsepfannen.

Wir zukunftssicher ist das Genossenschaftsmodell?
Michael Schulze Kalthoff:
Wir glauben an fest an das Modell. Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie viel Kraft wir damit auf die Straße bringen. Das Modell bleibt stark für die Zukunft: Noch nie war die Genossenschaft so wertvoll.

Zu den Personen

Michael Schulze Kalthoff ist geschäftsführender Vorstand der Westfleisch SCE. Der 43-Jährige verantwortet im Vorstand des Fleischvermarkters aus Münster den gesamten Schweinefleischbereich, den Vertrieb national und international sowie das Nutzviehgeschäft.
Hubert Kelliger (61) ist Konzern-Vertriebsleiter der Westfleisch SCE.

Die europäische Genossenschaft Westfleisch SCE mbH mit rund 4.900 Mitgliedern ist einer der führenden Fleischvermarkter Europas. Die Kernkompetenz liegt in den Bereichen Schlachtung, Zerlegung und Veredelung. Derzeit werden in sieben Fleischzentren pro Jahr rund 6,6 Millionen Schweine und etwa 360.000 Rinder inklusive Kälbern geschlachtet. Die Gruppe beschäftigt über 7.300 Menschen und erzielte 2022 einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro.

Einen wichtigen Anteil (30 Prozent) an den Umsätzen hat der Export. Die Produkte werden mittlerweile in über 30 Länder weltweit verkauft. Die Tochterunternehmen WestfalenLand (Frischfleisch), IceHouse (Tiefkühlspezialitäten), Gustoland (Wurst und Fleischwaren) und Westfood (Großverbraucher) verarbeiten und veredeln die Rohstoffe.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen links: Hubert Kelliger, rechts: Michael Schulze Kalthoff
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