Die Marke Gerolsteiner büßte 16,3 Prozent ein. Auf Wachstumskurs findet sich hingegen der Biermix V+ mit einem Plus von 7,9 Prozent. Die Fassbrause legte um 11,8 Prozent zu.
Die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr fallen nach Einschätzung des Veltins-Generalbevollmächtigten Michael Huber gedämpft aus. Wie schwierig die Stimmung unter den Verbrauchern sei, zeige die Diskrepanz zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Inflation. Huber: „Die Politik muss sich schon die Frage stellen lassen, warum die gefühlte Inflation der Menschen dreimal so hoch ist, wie die in Wirklichkeit gemessene Inflationsrate. Das hat viel mit mangelndem Vertrauen zu tun und führt zur Verunsicherung. Und genau darunter leidet ein emotionales Produkt wie Bier ganz gewiss.“ Eine grundsätzliche Erholung der Absatzsituation bis Jahresende sei unrealistisch, so dass der Biermarkt mit einem Volumenverlust schließen dürfte.
Mit Blick auf die Brauwirtschaft verstärken sich nach Ansicht von Michael Huber die Zweifel, ob es dieser Branche gelingen werde, die Vielzahl der Unternehmen mit auf den klimaneutralen Weg zu nehmen. „Aufgrund mangelnder Ertragsstärke bei einem gleichzeitigen Investitionsstau wird es wirtschaftlich vielerorts keine tragfähige Basis mehr geben, um Sudhäuser und andere Anlagenbereiche mit neuer Technologie auszurüsten“ , gibt der Veltins-Generalbevollmächtigte zu bedenken. Das so genannte Sandwich-Szenario von Kostendruck und mangelnder Preisstellung treffe nicht allein renditeschwache Kleinbrauereien, sondern auch das Geschäftsmodell der Produktion margenarmer Niedrigpreisbiere.