Convenience-Produkte Gekühltes für Umsatz, Marge und Profil

In einem sich konsolidierenden Chilled-Food-Markt zeigt sich eine leicht zunehmende Markenpräsenz. Antipasti sind derzeit ein großes Thema.

Montag, 27. September 2010 - Sortimente
Dieter Druck
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Zukunftsweisendes Category Management in der Pluskühlung war das zentrale Thema in der Frische-Lounge.
Dittmann präsentierte nach eigenen Angaben in Düsseldorf mit „Ofen-Antipasti“ eine Weltneuheit. Sie werden jetzt im Handel eingeführt. Es gibt zwei vegetarische Sorten (Haloumi-Käsewürfel mit Paprika und Baby-Peperoni; Fetascheiben mit halbgetrockneten Tomaten und Pfeffronen). Die Zubereitung erfolgt im Ofen oder in der Mikrowelle. Die 100-g-Schale wird zu einem EVP von 2,79 Euro und das 200-g-Gebinde für 3,79 offeriert. Daneben baut Dittmann über neue Antipasti-Spezialitäten wie mazedonische Pfefferonen mit Schafskäsefüllung oder Nocellara-Oliven seine Präsenz im Kühlregal weiter aus. „Aktuell sehen wir ein Marktumfeld, in dem sich Convenience-Produkte unverändert einer steigenden Nachfrage erfreuen“, sagt Geschäftsführer Timm J. Reichold. Gleiches gilt für das La Taparia-Sortiment, das um Tortilla Espanola (natur und Zwiebel) erweitert wird. Als Produktmerkmal wird der im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten höhere Kartoffelanteil und damit verbunden eine stärkere Authentizität genannt. Das Produkt ist aus einem Aktionsartikel hervorgegangen.

Grossmann (Wernsing-Gruppe) optimiert die Verpackung für sein SB-Feinkost-Salate-Konzept und hat das Sortiment auf 40 Artikel erweitert. So sind u. a. Antipasti hinzugekommen, um auch verstärkt auf süddeutsche Präferenzen einzugehen. Popp verzeichnet Wachstum in den Marke. Zugpferd sind vor allem Brotaufstriche, die um mehr als 20 Prozent zulegen. Distribution und erhöhter Umschlag wirken hier nach eigenen Angaben. Neu in Sortiment sind u.a Omas Schmorkartoffel.

Snackig und appetitanregend – das sind Merkmale, die Feinkostanbieter Merl seinen neuen geschichteten Salat-Kreationen mit auf den Weg gegeben hat. Eine Anlehnung an die etablierten geschichteten Desserts der Brühler. Die Messe soll ein zusätzlicher Resonanz-Test sein. Drei Sorten (z.B. Tomaten-Ziegenkäse-Parfait, Lachsmousse mit Gurken) im 80-g-Becher stehen zur Einführung an. Ein zweites Messethema war nach leichter Überarbeitung die Präsentation des klassischen Pokalbechers, verbunden mit den Neuprodukten Rauchlachs-Salat und Rauchforellen-Salat. Bei den heringsbasierten Sorten prangt jetzt das MSC-Siegel auf der Verpackung.

Ganz neu ist die Range der Bauernsalate unter „So schmeckt die Heimat NRW“. Damit will man sich rezeptorisch von der Masse abheben und zum Teil auch von der allgemeinen „Landlustwelle“ profitieren. Darüber hinaus, so Thomas Neumann, Leiter Marketing/Vertrieb, werde registriert, dass inzwischen auch der Discount bereit sei, bei regionalen Produkten Marken aufzuschalten. Die Hauptzutaten der Bauernsalate, die Rezepturbasis und die Herstellung haben ihre Wurzeln alle in Nordrhein-Westfalen.

Ihre Wurzeln in London hat die Dessertmarke GÜ. Die gekühlten Produkte kommen im November auf den deutschen Markt. Exklusiver Vertriebspartner für Deutschland ist die Uplegger Food Company. Vanilla und Lemon Cheese Cake sowie ein im Ofen zu erwärmendes Schokoladen-Soufflé werden als Glasware angeboten. In einer lifestyligen Verpackung befinden sich jeweils zwei Gläser (65 bzw. 90 g). Preisstellung: im Bereich von 2,99 Euro. Als vierter Artikel vervollständigen drei Minis eines Sahne-Schokoladen-Desserts das Startsortiment. Angesprochen wird eine qualitätsbewusste, hippe Zielgruppe. In England ist die Marke seit sieben Jahren am Markt und national distribuiert von Asda über Tesco bis Waitrose. Einzige Ausnahme bildet Marks & Spencer, weil ein lupenreines Markengeschäft betrieben wird (Jahresumsatz: rund 25 Mio. Pfund). In Frankreich ist GÜ seit zwei Jahren präsent, u.a. bei Carrefour. Ebenfalls neu ist ein Brownie mit Vanille-Sauce vom spanischen Hersteller Reina. Aus dem gleichen Haus kommt die Dessertrange Montero. Ihr augenfälliges Kennzeichen ist der Ton-Topf als Verpackung. Flan, Crema Catalana , Crema de Chocolate, Milchreis und Tarta de Chocolate y Galetas werden derzeit dem Handel vorgestellt. Auch der Vertrieb über C & C sowie im GV-Bereich soll angegangen werden. Ebenfalls auf dem Prüfstand des Unternehmens stehen neue Sorten für die Joghurtlinie unter Swiss Delice.

Traditionelle Produkte neu verpackt hieß es bei Bürger am Stand. Das LEH-Sortiment wurde von Blau auf die neue Leitfarbe, ein helles Grün, umgestellt. Damit will man sich in dem mittlerweile von Blau überladenen Kühlregalen farblich abheben. Eine Schiefertafel mit handschriftlicher Produktbezeichnung soll die lange Tradition der Marke unterstreichen. Seit über 75 Jahren steht sie für schwäbischen Genuss. Parallel zur neuen Optik wurden Rezepturen optimiert auch unter den Aspekten „Clean Label“ oder lactosefrei. Alle Produkte kommen ohne Geschmacksverstärker sowie Farb- und Zusatzstoffe aus.

Patera Maris, Tochterunternehmen von Baackes und Heimes, will über die Bratwurst den Fisch neu definieren. Versuche mit der Fischbratwurst gab es in der Vergangenheit schon einige, aber sie scheiterten über kurz oder lang. Das neue Produkt namens Pirato soll sich aber laut Geschäftsführer Thorsten Schmidt von den bislang angebotenen Würsten deutlich abheben. Bis auf Pangasius können alle Fischsorten verarbeitet werden. Verschiedenste Würzungen (Dill, Majoran, Curry etc.) sind denkbar, ebenso die Vermarktung unter einer Eigenmarke und verschiedenen Verpackungsalternativen. Es wird kein Speck oder sonstiges Schweine-, Rind- bzw. Geflügelfleisch verarbeitet, auch mit Blick auf ethnische Gruppen. Der Darm ist ein Schafssaitling. Es wird eine Restlaufzeit von 24 Tagen garantiert. Die 240-g-Packung soll auf dem Niveau der Marken-Geflügelwurst angeboten werden, sprich 2,99 Euro.


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  • Clean Label: die meisten Unternehmen orientieren sich in diese Richtung und sehen darin einen laufenden Prozess.
  • Lactosefrei: Diesem Attribut wird nach Einschätzung von Marktbeobachtern künftig noch eine weitaus größere Bedeutung zukommen.
  • Vegetarisch: wird überwiegend noch als Nische gesehen, gewinnt aber so die allgemeine Einschätzung weiter an Bedeutung, weil 52 Prozent der Deutschen den Fleischkonsum reduzieren wollen.
  • Premium: hochwertige und entsprechend preislich positionierte Produkte erfahren derzeit eine gute Nachfrage, getrieben von Ich-orientierten Konsumenten und dem „krisenbedingten“ In-House-Verzehr. Man gönnt sich etwas zu Hause.
  • Nachhaltigkeit: mehr als ein Modethema, wenn es nachhaltig betrieben wird. Vertrauenssache.

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