Fleisch Kalkulierbarer Tierschutz

Ein Tierschutzlabel wird kommen, das ist bekannt. Eine praxisnahe Kosten-Nutzen-Analyse soll Zahlen liefern.

Mittwoch, 07. März 2012 - Sortimente
Dörte Fleischhauer
Artikelbild Kalkulierbarer Tierschutz
Bildquelle: iStockphoto
Außerdem dürfen nach den Kriterien des Deutschen Tierschutzbundes männliche Ferkel nicht mehr betäubungslos kastriert werden. Im Projektzeitraum soll es übrigens gar keine Kastrationen geben, sondern die Ferkel werden als Eber gemästet.

Das Tierwohl messen
Der Vion-Tierwohl-Manager Dr. Stephan Kruse soll 20 Schweinemastbetriebe in dieser Zeit beraten und begleiten. Zusammen mit der VzF GmbH Uelzen, der NFZ Erzeugergemeinschaft Schleswig-Holstein, der Lehr- und Versuchsanstalt Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und dem Deutschen Tierschutzbund wird er sich um die Label-Betriebe kümmern, mit ihnen Betriebsentwicklungspläne erstellen. Joachim Krieter, Professor an der Universität Kiel und Leiter des Instituts für Tierzucht und Tierhaltung, soll gemeinsam mit Dr. Lars Schrader vom Celler Institut für Tierschutz und Tierhaltung des Friedrich-Löffler-Instituts in den Ställen Videos aufzeichnen und daran überprüfen, ob eine messbare Steigerung des Tierwohls nachgewiesen werden kann. Verhaltensindikatoren und tierbezogene Werte sollen nach der Auswertung zeigen, ob und wie sich die Haltung nach 1-Sterne-Standard auf die Tiere auswirkt.

Die Erhebung von tierschutzrelevanten Daten am Schlachthof verantwortet bei Vion Anne Hiller, die dort auch das gesamte Tierwohlprojekt koordiniert. Das bestehende Tierschutzmonitoring am Schlachthof wird dafür erweitert. Später sollen dann aus diesen Ergebnissen praktikable Leitindikatoren und Erhebungsprotokolle für die routinemäßige Kontrolle der Tiergerechtheit in den Label-Betrieben entstehen.

Eine neutrale Zertifizierungsgesellschaft soll schließlich unter der Leitung des Deutschen Tierschutzbundes ein solides Prüf- und Zertifizierungssystem entwickeln, das vom Deutschen Tierschutzbund in Form des Tierschutzlabels ausgezeichnet wird.

Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Tierschutzbundes, erklärt, man freue sich, dass dieses Labelprojekt vom Bundeslandwirtschaftsministerium begleitet und finanziell unterstützt wird, denn „das Projekt soll Hand und Fuß haben, solide sein und einen wirklichen Mehrwert für die Tiere bewirken.“

Bild: Die Einstiegsstufe des zweistufigen Tierschutzlabels sieht ein Drittel mehr Platz für die Tiere vor.

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