Das Unternehmen habe alternative Optionen zum Marktaustritt gründlich analysiert, heißt es in einer Pressemitteilung, sieht aber keinen Weg für profitables Wachstum und auch keine Option, um eine führende Position im japanischen Großhandelsmarkt einzunehmen. Der Marktaustritt in Japan werde zu einmaligen Kosten im 4. Quartal 2020/21 und in den nächsten 2 Jahren zu Free-Cashflow-Zuflüssen durch den Verkauf von Vermögenswerten führen. Die wiederkehrenden jährlichen Zuflüsse sind sowohl für die Gewinn- und Verlustrechnung als auch für den Cashflow positiv. Metro Japan werde alle Anstrengungen unternehmen, um die Mitarbeiter während des Übergangs auf faire Weise zu unterstützen.
„Metro strebt auf jedem Markt, in dem das Unternehmen tätig ist, eine führende Rolle im Lebensmittelgroßhandel an. Metro Japan steht seit geraumer Zeit unter Druck. Wir sehen zudem keine Möglichkeit, die erforderliche Skalierung des operativen Geschäfts in Japan zu erreichen, um damit auch unsere Profitabilitätsziele und ein nachhaltiges Umsatzwachstum zu erreichen. Daher sind wir zu dem Entschluss gelangt, dass Metro Japan in strategischer Hinsicht nicht zu den langfristigen Zielen unseres Unternehmens beiträgt“, erklärt Dr. Steffen Greubel, Vorstandsvorsitzender der Metro AG.
Mit 10 Großmärkten, die alle im Großraum Tokio angesiedelt sind, bedient Metro Japan seit 20 Jahren vorwiegend Profikunden aus dem Gastgewerbe. Eine nicht wettbewerbsfähige Marktposition in Verbindung mit einem stark fragmentierten und zunehmend wettbewerbsintensiven Markt begrenzte jedoch das Wachstumspotenzial, heißt es vom Unternehmen. Metro Japan habezahlreiche Versuche unternommen, wie die Anpassung von Marktformaten und die Ausweitung des Belieferungsgeschäfts, um das Geschäft neu zu positionieren.
Diese Versuche zeigten aufgrund mangelnder Skaleneffekte im Land und eines wettbewerbsintensiven Marktes keine angemessenen Erfolge. Metro Japan wird seinen operativen Geschäftsbetrieb bis Oktober 2021 einstellen, das Immobilienportfolio vor Ort wird verkauft. Das Portfolio umfasst 6 eigene Grundstücke mit Märkten und 3 Standorte mit langfristigen Mietverträgen. Als Ergebnis dieser Transaktion erwartet Metro einen wiederkehrenden Anstieg des Free Cashflowi um ca. 15 Millionen Euro und des EBITDA um bis zu 5 Millionen Euro. Das Unternehmen erwartet einen einmaligen negativen Effekt zwischen 30 Millionen Euro und 50 Millionen Euro auf das EBITDA im 4. Quartal 2020/21. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Erlöse aus dem Verkauf der Immobilien die einmaligen Mittelabflüsse für den Marktaustritt deutlich übersteigen, so dass die Transaktion cash-positiv ist.
Das Japan-Geschäft von Classic Fine Foods (CFF), dem Premium-Lebensmittellieferanten von METRO, ist von dieser Entscheidung nicht betroffen, CFF wird weiterhin in Japan tätig sein.