Zu Besuch bei Josef Oelgemöller, Landwirt aus Recke in Nordrhein-Westfalen. Familie Oelge-möller bewirtschaftet den Betrieb seit 31 Jahren im Nebenerwerb mit konventioneller Ferkelerzeugung. Nach einem Brand im Jahr 2018 mussten sie sich Gedanken darüber machen, wie es mit dem Betrieb weitergehen soll. Nach reiflicher Überlegung entschied der Familienrat, einen Offenstall bauen zu lassen.
Doch irgendwie muss alles bezahlt und vermarktet werden: Auf der Suche nach einer Vermarktungsmöglichkeit für seine Produkte wurde Josef Oelge-möller auf die Marke Meisterfleisch Schwein aufmerksam.
Sicheres Einkommen für Bauern
„Die Idee von Meisterfleisch Schwein ist es, bäuerlichen Familienbetrieben ein sicheres Einkommen zu ermöglichen, indem die erzeugten Ferkel und Mastschweine zu einem realen Festpreis vermarktet werden“, sagt Christoph Poker, Vertreter der örtlichen Viehvermarktungsgenossenschaft VVG Münsterland. Ein weiteres Mitglied von Meisterfleisch ist der Fleischermeister und Sommelier Norbert Baumeister, der die handwerklichen Betriebe des Fleischerhandwerks vertritt, aus- und weiterbildet und berät. Dritter im Bunde ist Georg Spüntrup als Mitgesellschafter eines regionalen Mineralfutterherstellers, der sich auf die Herstellung von Schweinefutter spezialisiert hat. Meisterfleisch steht laut Poker für Schweinefleisch mit traditionellem Geschmack, geringem Tropf- und Bratensaftverlust und unterscheidet sich damit von den meisten konventionellen Produkten. Das Meisterfleisch Schwein sei aber kein „High End“-Premiumartikel, sondern gutes Fleisch nach bäuerlicher Tradition in regionalen Familienbetrieben erzeugt, so Poker.
Wie Poker sagt, geht es den drei Gründern vor allem um den Geschmack des Fleisches. Ein Stück Fleisch muss vor allem gut schmecken. Über die Fütterung lassen sich Fleischqualität und Geschmack deutlich positiv beeinflussen, betont Fütterungsexperte Georg Spüntrup, der ätherische Öle beimischt. Auch die Schweine der Familie Oelge-möller erhalten gentechnikfreies Futter nach einer speziellen Rezeptur.
Und die Kette funktioniert: Landwirt Oelgemöller liefert seine Schweine an eine handwerklich organisierte regionale Schlachterei. Von dort aus wird das Meisterfleisch an weitere regionale Metzgereien geliefert, die sich dem Programm angeschlossen haben.
Das Netzwerk befindet sich im Aufbau. Für die Zukunft ist geplant, auch den LEH zu erschließen.