Verband deutscher Großbäckereien So kann es nicht weitergehen

Verbandspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Detmers verlangt von den Betrieben eine Transformation. Vorschläge hat sie genug.

Dienstag, 29. November 2022 -
Susanne Klopsch
Artikelbild So kann es nicht weitergehen
Bildquelle: Adobe Stock

Um die Versorgungssicherheit mit Brot und Backwaren zu gewährleisten, braucht es eine Transformation bei den Liefer- und Filialbäckereien. Ertüchtigen für die Zukunft ist das Ziel der Präsidentin des Verbands Deutscher Großbäckereien (VDG), die zudem Chefin von Großbäcker Mestemacher ist. Stichwort Personalmangel: „Die Personalnot nimmt die Lust am Unternehmertum, sie beschneidet die Freiheit“, sagt Ulrike Detmers. In den nächsten Jahren gehen mit den Babyboomern fast 13 Millionen Arbeitnehmer in Ruhestand. „Das sind 30 Prozent der Erwerbspersonen“, sagt Detmers. Sie fordert daher unter anderem: das Management diverser aufstellen, Förderung von Frauen in Führungspositionen („da geschieht schon ein Kulturwandel“), Förderung von Väterzeit, um jüngere Männer in den Unternehmen zu halten, klischeefreie Voll- und Teilzeitarbeitsmodelle, Investitionen in Fort- und Weiterbildung für die Arbeitswelt von morgen mit neuen Kompetenzen. Detmers spricht zudem von einem „humanitären Paradigmenwechsel“, um Menschen mit Chancenaufenthaltsrecht und Bleibeperspektive einstellen und fördern zu können. Ein „Code of Conduct“ sollte zudem klare Regeln für die Diversity-Kultur im Unternehmen definieren, „Menschen von außerhalb Europas einzustellen, ist immer noch nicht normal“.

Das zweite Transformationsfeld sieht die Verbandspräsidentin im Energiemanagement. Ziele sind nach ihrer Ansicht unter anderem die Installation von Zweistoffbrennern im Kesselhaus der Bäckerei, die sowohl mit Wasserstoff als auch Erdgas betrieben werden, „der Wasserstoff-Netzausbau wird damit massiv gefördert“. Neben Investitionen in die E-Mobilität des Fuhrparks regt sie den Ausbau von Fotovoltaikanlagen an.

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