Die Internationale Süßwarenmesse in Köln (ISM) ist eine feste Größe in der internationalen Süßwarenbranche, die sich, das dokumentiert auch die konstante Zahl der Aussteller, als weitgehend krisenresistent, zeigt. Peter Grothues, Geschäftsbereichsleiter Ernährung, Technologie & Umwelt Koelnmesse zum Status:
Wie ist der aktuelle Ausstellerstand?
Erneut werden ca. 1.500 Anbieter aus rund 70 Ländern auf der ISM ausstellen. Dabei gibt es nur wenige Veränderungen. Zum ersten Mal präsentiert die ISM ein Partnerland: die Türkei.
Ändert sich etwas an der Positionierung?
Nein. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist die Messe eine wichtige Plattform. Dies zeigt sich u. a. deutlich an den Gemeinschaftsständen der Länderbeteiligungen, bzw. an der eigenständigen Präsentation im ISM-Umfeld. Häufig zeichnen sie sich ja durch Spezialitäten aus, grenzen sich qualitativ ab oder bieten Nischenprodukt. Sie zählen auf hohe Besucherqualität und Internationalität. Zudem sind sie für Einkäufer von Interesse, da sie das Potenzial zur Unterscheidung im Wettbewerb mitbringen.
Schlägt die offensichtlich gute Konsumlaune und allgemeine wirtschaftliche Stimmung auf die ISM durch?
Der ISM kommt zugute, dass die Konsumlaune in Deutschland ungebrochen ist. Am deutschen Aufwärtstrend wollen ausländische Anbieter partizipieren, immerhin ist dies ein Markt mit über 80 Mio. Konsumenten. Die ISM öffnet darüber hinaus aber auch die Türen in andere europäische Abnehmerländer, nicht zuletzt Skandinavien, das ebenfalls ökonomisch gut aufgestellt ist, Frankreich und die Niederlande sowie die neuen Beitrittsländer, vor allem Polen mit 60 Mio. Menschen.
Wie ist der Status der Beteiligungen aus Osteuropa und Asien?
Nach der Öffnung Osteuropas gab es zunächst viele Unternehmen, die sich dem Weltmarkt präsentieren wollten. Diese Aufbruchstimmung wich dann einer realistischeren Einschätzung, sodass wir heute ein stabiles, wenn auch niedriges Niveau auf der Ausstellerseite haben. Am besten hat sich Polen entwickelt, das seit einigen Jahren eine konstante Beteiligung von ca. 50 Anbietern aufweist. Ähnlich verhält es sich im Übrigen bei den Besuchern. Aus dem asiatischen Raum stechen v. a. China (incl. Hongkong) und Malaysia hervor. Auch hier haben sich die Ausstellerzahlen stabilisiert. Bei China sprechen wir von ca. 50 Anbietern.
Welche Themen werden im Rahmenprogramm aufgegriffen?
Die ISM definiert sich in erster Linie über ihr Ausstellungsangebot. Ergänzend dazu wurden in den vergangenen Jahren Themen in kurzen, Kongresseinheiten dargestellt. 2011 fällt diese Aufgabe der ProSweets Cologne zu, die als Fachmesse turnusgemäß aussetzt, aber eine Konferenz zum Thema „Aromen" anbietet. Speziell für Top-Manager ist der CEO-Lunch gedacht: Hier treffen Entscheidungsträger der Süßwarenindustrie zum Gedankenaustausch zusammen. U.a. diskutieren Werner M. Bahlsen, CEO Bahlsen, und Roland Neuwald, CEO real, künftige Belange der Branche. Da dürfte die Rohstofffrage sicherlich eine Rolle spielen, ebenso Clean Label und auch Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit ist angesagt. Wie wird dieses Thema bei der ISM 2011 aufbereitet?
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich durch alle Bereiche der Lebensmittelwirtschaft und wird nicht zuletzt von Handelsseite stark verfolgt. Die ISM bildet dieses Thema nicht konzentriert ab. Natürlich gibt es zahlreiche Unternehmen, die sich mit diesem Anliegen beschäftigen, schon allein die rd. 170 Anbieter von Bio-Produkten zeigen hier Profil. Aber auch führende Anbieter der Branche sind sich der Bedeutung von Nachhaltigkeitskonzepten bewusst und demonstrieren dies.
Suesswaren Eine wichtige Plattform
Mit ihrer Internationalität offeriert die Süßwarenmesse das passende Umfeld für eine exportorientierte Branche. Aber auch der Inlandsmarkt bietet noch Potenzial.

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