Inkontinenz-Produkte Sensibles Segment - Der LEH ist eine etablierte Vertriebslinie

Die Zielgruppe für Inkontinenz-Produkte wächst kontinuierlich. Für den Handel bieten sich Chancen, Drogeriemärkten und Apotheken Umsatz abzunehmen.

Mittwoch, 25. August 2010 - Sortimente
Susanne Klopsch

Kunden, die Produkte für die leichte Blasenschwäche kaufen wollen, steuern nicht mehr in erster Linie die Apotheke an. Inkontinenz-Produkte landen immer häufiger im Einkaufswagen neben Gemüse oder Milch: Kerstin Büttel, Pharma-Expertin bei Nielsen, über die Entwicklung in den Vertriebslinien und die Entwicklung von Eigenmarken.

Hat sich der Lebensmittel-Einzelhandel als Vertriebskanal für Inkontinenz-Produkte etabliert? Oder machen Apotheken und Drogeriemärkte das Rennen?
Kerstin Büttel: LEH und Drogeriemärkte kann man in der Tat schon als etablierte Vertriebskanäle für Inkontinenz-Produkte bezeichnen. Dies gilt aber vor allem für Produkte bei leichter Blasenschwäche. In den letzten zwölf Monaten hatten wir bei Inkontinenzprodukten insgesamt in LEH und DM ein Umsatzplus von rund 15 Prozent – besonders die Discounter legten zu. Mittlerweile läuft in LEH und DM ein Viertel der Umsätze. Bei Produkten für mittlere und schwere Blasenschwäche sind Apotheken noch sehr stark, denn die Kosten für diese Produkte übernehmen die Krankenkassen. Allerdings leiden die Apotheken unter Preiskämpfen und Rabattverträgen, und auch unter der Direktversorgung der Patienten. Das heißt, Verkäufe laufen nicht mehr über die Apotheken. Der Apotheken-Versandhandel führt übrigens bei der Inkontinenzversorgung eher ein Nischendasein – sein Umsatzanteil liegt bei 2 Prozent.

Wie wichtig sind Promotions?
Der Anteil der Promotion-Umsätze in LEH und Drogeriemärkten beträgt bei den Inkontinenzprodukten gerade mal 8 Prozent. Das heißt, Promotions spielen hier keine große Rolle.

Welche Bedeutung haben Handelsmarken?
Handelsmarken sind bei Inkontinenzprodukten durchaus ein Thema. Knapp ein Drittel der Umsätze entfällt auf die Private Label, und beim Absatz in Stück erreichen sie sogar einen Anteil von 45 Prozent. Die Wachstumsraten der Eigenmarken sind beachtlich, aber auch im Markenbereich ist Bewegung im Markt. Trotzdem sind wir von den Relationen bei der Papierhygiene insgesamt noch ein gutes Stück entfernt: Hier entfiel 2009 ein Umsatzanteil von fast 66 Prozent auf die Handelsmarken.

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Kerstin Büttel, Pharma-Expertin bei Nielsen



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