Aspartam Süßstoff wieder im medialen Kreuzfeuer

Die Branche reagiert gelassen auf eine Einstufung von Aspartam als „möglicherweise krebserregend“. Ein Überblick.

Dienstag, 05. September 2023 - Sortimente
Tobias Dünnebacke
Artikelbild  Süßstoff wieder im medialen Kreuzfeuer
Bildquelle: Adobe Stock

Zwei in sich widersprüchlich klingende Gutachten sorgen für mediale Aufmerksamkeit in Bezug auf den in der Getränkeindustrie häufig verwendeten Süßstoff Aspartam. So hat die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Die Agentur arbeitet mit vier verschiedenen Kategorien. Als „wahrscheinlich krebserregend“ gilt demnach der Verzehr von rotem Fleisch.

„Möglicherweise krebserregend“ ist eine schwächere Klassifizierung. Auch die Nutzung von Mobiltelefonen fällt in diese Kategorie. Fast zeitgleich kam der WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe, JECFA, zu dem Ergebnis, dass Aspartam sicher sei. Grundlage ist hier eine zulässige Tagesdosis von 40 Milligramm Aspartam pro Kilogramm Körpergewicht. „JECFA hat die Sicherheit von Aspartam nach einer sorgfältigen, umfassenden und wissenschaftlich strengen Überprüfung erneut bestätigt“, sagt Frances Hunt-Wood, Generalsekretärin der International Sweeteners Association (ISA). „Wie alle kalorienarmen/-freien Süßstoffe bietet Aspartam, wenn es im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung verwendet wird, dem Verbraucher die Möglichkeit, seinen Zuckerkonsum zu senken, das ist ein wesentliches Ziel der öffentlichen Gesundheit.“

Zuckerreduktion ist Trend
Viele Verbraucher wollen weniger Zucker konsumieren. Das zeigen auch aktuelle Daten der Wirtschaftsvereinigung alkoholfreie Getränke (wafg), die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes stützen: Demnach wurden im vergangenen Jahr pro Kopf in Deutschland 19 Liter kalorienreduzierte und -freie Erfrischungsgetränken (light) konsumiert (2021: 18,5 Liter). Cola- und Cola-Mischgetränke (light) konnten dabei deutlich gewinnen. Zum Engagement der Branche erläutert wafg-Hauptgeschäftsführer Detlef Groß: „Die wafg hat für den Zeitraum 2015 bis 2025 einen ambitionierten Branchenbeitrag zur Kalorien- und Zuckerreduktion in Erfrischungsgetränken in die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie eingebracht. Die Hersteller nehmen diese Verpflichtungen sehr ernst und arbeiten weiterhin engagiert an der freiwilligen Kalorienreduktion.“

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