Jahresbilanz Rewe legt zu

Die Rewe Group konnte das Geschäftsjahr 2023 stabil abschließen. „Wir sehen eine sehr gute Entwicklung, die aber auch einen entsprechenden Inflationsfaktor enthält“, sagt der Rewe Group-Vorstandsvorsitzende Lionel Souque (Foto).

Dienstag, 09. April 2024 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Eilers

Der Gesamtumsatz des Kölner Konzerns wuchs, zum Teil auch inflationsgetrieben, um 8,9 Prozent auf 92,3 Milliarden Euro. Das Ebita entwickelte sich nach einem Rückgang in 2022 wieder positiv und lag bei 1,8 Milliarden Euro. Der Umsatz des Rewe-Konzerns – ohne selbstständigen Einzelhandel und At-Equity-Gesellschaften – aus fortzuführendem Geschäft stieg im vergangenen Jahr um 8,8 Prozent von 77,2 Milliarden Euro auf 84,0 Milliarden Euro. In Deutschland konnte ein Umsatzplus von 7,8 Prozent auf 63,2 Milliarden Euro (2022: 58,6 Milliarden Euro) erzielt werden. Das internationale Geschäft legte um 11,3 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro zu.

Auch die selbständigen 1.550 Rewe-Kaufleute mit mittlerweile 2.090 Märkten (plus 2,5 Prozent zu 2022) haben mit einem Umsatzplus von rund 9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro zu der positiven Entwicklung beigetragen. „Sie sind und bleiben ein entscheidender Faktor für unseren Erfolg“, betont Souque.

Das Geschäftsjahr 2023 war weiterhin von Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikt, Wetterextremen, unsichere Lieferketten, Preissteigerungen in allen Bereichen sowie der hohen Inflation und daraus resultierend finanziellen Verunsicherungen bei den Konsumenten geprägt. „Leistbare Preise für alle unsere Kunden waren - und sind - daher Top-Thema. Dafür haben wir auch 2023 in Preise investiert. Mit großen internationalen Lieferanten zum Teil sehr hart verhandelt – da ging es bei einigen schon im Kern darum, nicht komplett das Augenmaß dafür zu verlieren, was sich unsere gemeinsamen Kunden leisten können und wollen“, erläutert Souque. Es könne auch nicht sein, dass wesentliche Kostenkomponenten wieder sinken, sich das aber nicht in der Preisgestaltung widerspiegele. Seit dem Peak an Ostern 2023 sei die Inflation in unseren Regalen kontinuierlich zurückgegangen. Aktuell gebe es über alle Märkte hinweg in den Sortimenten keine Inflation mehr, gewichtet sinken die Preise nach Angaben der Rewe sogar.

Eigentum sei 2023 einer der Arbeitsschwerpunkt für eine langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit gewesen. „Wir haben einen starken Fokus auf mehr Eigenobjekte gelegt. Damit können wir steigende Mietkosten abfedern, haben aber auch mehr Gestaltungsmöglichkeit bei der weiteren Ökologisierung, Stichwort erneuerbare Energien oder E-Tankstellen“, so Rewe Group-Finanzvorstand Telerik Schischmanow. Der Anteil an Objekten im Eigentum wurde weiter gesteigert, womit die Rewe Group im vergangenen Jahr einer der größten Käufer und Immobilienentwickler im europäischen Lebensmittelhandel gewesen sei.

Christoph Eltze, Vorstandsmitglied Digital und Technologie, betonte, dass die Rewe Group weiterhin verschiedene Formate austeste, die man zu  "Smart Stores" zählt. Als Besonderheit kündigte er einen neuen Testmarkt in Hamburg an, der auf 1.200 Quadratmetern Waren anbietet, nach dem Prinzip "Pick & go". Der Kunde kann, vereinfacht ausgedrückt,  einkaufen, ohne an einer Kasse bezahlen zu müssen. Derzeit hat die Rewe vier Märkte nach diesem Prinzip in Deutschland am Netz. 

Unterm Strich lag der Jahresüberschuss 2023 bei 736,2 Millionen Euro, meldet der Konzern bei Vorlage der Bilanz. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,3 Prozent auf 389.270. 3 Milliarden Euro wurden in Infrastruktur, Modernisierung, Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit investiert. Auch für das laufende Jahr kündigt die Rewe Group Investitionen in Höhe von 3 Milliarden Euro an.

Insgesamt legte das Vollsortiment National (Rewe) um 7,7 Prozent auf einen Umsatz von 30,6 Milliarden Euro zu. Darin enthalten sind der Einzelhandelsumsatz der Rewe -Filialen und der Großhandelsumsatz mit den Kaufleuten sowie sonstigen Partnern.

Penny Deutschland steigerte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8,6 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Während die Zahl der Filialen mit 2.123 Märkten nahezu gleich blieb (2022: 2.135), erhöhte sich die Anzahl der Kunden einmal mehr deutlich um 4,8 Prozent auf knapp 600 Millionen.

Das Geschäftsfeld Convenience mit dem nationalen und internationalen Geschäft der Lekkerland Gruppe steigerte den Umsatz um 6,1 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Die Umsätze im Geschäftsfeld Baumarkt gingen gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zurück. Die Touristik-Sparte legte 2023 um 24,6 Prozent zu und steigerte damit die fakturierten Umsätze auf 7,2 Milliarden Euro.

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